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groño im November 1610 zwölf zum
Tod auf dem Scheiterhaufen - vor
mutmaßlich 30.000 Schaulustigen auf
dem zentralen Platz. In den Anklagen
tauchen nicht nur Teufelsbuhlschaft
und schwarze Messen, sondern selbst
die Verzauberung des Meeres auf.
Man legt ihnen den Einfluss auf atlanti-
sche Stürme zur Last, bei denen die
Boote nicht den Weg zurück in den
nahen Hafen von Saint-Jean-de-Luz
gefunden hatten. Außerdem sollen sie
sich bei ihren geheimnisvollen Treffen
unter Vorsitz des leibhaftigen Teufels
mit einem Gemisch aus Kräutern, zer-
mahlenen Knochen und Gehirnresten
von Kadavern eingesalbt und „Hexen-
pulver“ aus Kröten, Schlangen, Sala-
mandern, Schnecken und Pilzen her-
gestellt haben ... Es sind Geschichten
aus der dunklen Vergangenheit Na-
varras.
In ganz Navarra werden getöpferte
„Zugarramurdi-Hexen“ verkauft. Lang-
nasige Minigestalten mit schwarzen
Gewändern und breitkrempigen Hü-
ten, mit und ohne Besen ...
Ergänzend dazu bietet sich in Zugar-
ramurdi der Besuch des „Hexen-Mu-
sems“ an (Museo de las Brujas; redu-
ziertes Kombiticket für Höhle und Mu-
seum; geöffnet Mi-Fr 11-18 Uhr,
Sa/So 11-19 Uhr).
Etwas außerhalb des Ortskerns er-
reicht man die kleine Tropfsteinhöhle
(der Erfahrung nach unzuverlässige
Öffnungszeiten, meist Di-Fr 11-14,
Sa/So 11-18 Uhr, Tel. 948-599241).
Vor rund 16.000 Jahren soll die Höhle
unseren Vorfahren schon Unterschlupf
geboten haben. Die kleine Grotte ist
ein unspektakulärer Ort der Stille und
Atmosphäre.
Abstecher über die Grenze
Für den, der nun ganz vom Höhlen-
fieber gepackt worden ist, bietet sich
ein Abstecher in den französischen
Teil des Baskenlands an.
Dort zeigen sich die Karstgrotten
beim Pyrenäendorf Sare, das 1609
Schauplatz eines vom Inquisitor Delan-
cre initiierten Hexenprozesses war, in
einem ganz anderen Licht. Besser ge-
sagt: Das Höhlenlabyrinth von Sare
ist außergewöhnlich touristisch er-
schlossen - ob mit oder ohne Ge-
schmack, darf man selbst entscheiden.
Bei den obligatorischen Führungen
folgt man blauen Weglichtern und er-
lebt mit plötzlichen Licht- und Tonef-
fekten einen nicht alltäglichen Besuch.
Nach dem etwa einstündigen Rund-
gang sucht man das kleine Museum
auf, das über Mythen und das Höhlen-
leben unserer Vorfahren informiert.
Der Megalith-Park thematisiert die his-
torischen Grabriten (baskische Dol-
menkultur).
Urdax
Wer einmal auf den Höhlen-Ge-
schmack gekommen ist, sollte das we-
nige Kilometer von Zugarramurdi ge-
legene Dorf Urdax (baskisch: Urdazu-
bi ) aufsuchen, das sich einst rund um
das Kloster San Salvador entwickelte.
Die Grottes de Sare (www.sare.fr) sind in
der Regel im Januar geschlossen und haben
ansonsten folgende Zugangszeiten: Karneval
bis Ostern sowie November und Dezember
täglich 14-17 Uhr, Ostern bis Juni sowie im
 
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