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bischofs von Santiago, Diego Gel-
mírez, begonnen. Hinter der relativ un-
auffälligen Fassade des Palastes ver-
birgt sich ein Winkelwerk an Räumen
und Räumchen. Vieles ist gründlich res-
tauriert worden. Beachtung verdient
das Kreuzrippengewölbe im Festsaal.
und mancher Leuchter passte doch
besser in ein Theater als in ein Gottes-
haus.
Zum Fixpunkt im Dämmerdunkel er-
wächst, in goldenes Licht getaucht, die
silberüberzogene Figur des Jakobus,
die am Hochaltar thront.
Hat man dem Apostel nach schma-
lem Treppenaufstieg seine Reverenz
erwiesen, geht man hinab ins Mauso-
leum unter dem Hauptaltar, in dem
ein Silberschrein die Reliquien des
Heiligen birgt.
An Festtagen und zu anderen feierli-
chen Gelegenheiten sollte man es
nicht versäumen, zu sehen, wie der
riesige Weihrauchwerfer (botafu-
meiro) im Vierungsschiff mit Hilfe von
starken Männern und Seilen in Gang
gesetzt wird und über die Köpfe der
Gläubigen hinweg pendelt.
Beachtung verdienen in der Kathedra-
le auch die Zugänge: die kleine Puer-
ta Santa am Kirchenhaupt (1611), die
barocke Puerta de la Azabachería
(1765-70, Nordportal) und die figu-
renreiche, im Jahre 1103 vollendete
Puerta de las Platerías (Südportal).
Zur Kathedrale gehört das Kathe-
dralmuseum (Öffnungszeiten Mo-Sa
10-14 und 16-20, So 10-14 Uhr;
www.catedraldesantiago.es; Kombiti-
ckets für den Pazo de Xelmírez) und
die Krypta unter dem Pórtico de la
Gloria). Zu sehen sind interessante
Skulpturen, Silberschätze, zwei Weih-
rauchwerfer (falls einer nicht gerade
im Einsatz ist), eine Nachbildung des
Steinchors von Meister Mateo und
ganz oben eine Sammlung flämischer
Wandteppiche.
Die Kathedrale
Die Kathedrale (12) ist seit jeher der
Grund für den Ruhm Santiagos. In die
ursprünglich meisterhaft reine Roma-
nik haben die Baumeister im 18. Jh.
üppigen Barock gesetzt. So entstan-
den zwischen 1738 und 1750 unter
Leitung des Architekten Fernando de
Casas y Novoa die wuchtigen Zwil-
lingstürme aus Granit, die in die Fassa-
de integriert wurden.
Die romanische Fassade, der fantas-
tische und mit überbordendem Skulp-
turenschmuck ausstaffierte Pórtico de
la Gloria des Meisters Mateo vom En-
de des 12. Jh., wird vom spätbarocken
Vorbau verdeckt und geschützt. Den
mittleren der drei Bögen des Portikus
beherrscht eine Jakobusskulptur. Acht
Engel tragen die Symbole der Passion,
in den Archivolten sieht man die 24 Äl-
testen der Apokalypse.
Dieser Pórtico de la Gloria führt ins
Innere des Gotteshauses, das über
einem kreuzförmigen Grundriss er-
richtet wurde. Selbst kunstgeschicht-
lich weniger Interessierte werden sich
an der romanischen Kunst begeistern
können: eine Harmonie aus Rundbö-
gen, Galerie, Skulpturen und Seitenka-
pellen. Hier und da hat sich allerdings
auch üppiger Barock in den rund
100 m langen Innenraum gedrängt,
 
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