Der Jakobsweg - Nordspanien und der Jakobsweg - page 272

Santiago de Compostela, doch gerade
das Unspektakuläre und Beschauliche
macht vor allem für Wander- und Na-
turfreunde den Reiz aus.

badelo), Mouzos (nahebei kreuzt der
Weg die Landstraße C-535), Ferrei-
ros, Mirallos, Rozas und Moutras.
Auch die Wanderer gehen auf Por-
tomarín über die gewaltige Brücke zu,
an dessen Ende eine lange Steintreppe
hinauf zur Nieves-Kapelle führt. Der
heute eher nüchtern wirkende 3000-
Einwohner-Ort Portomarín war einst
eine wichtige Pilgerstation mit meh-
rern Hospitälern und dem Sitz ver-
schiedener Ritterorden. An Baudenk-
mälern heben sich die festungsgleiche
romanische Kirche San Xoán (gegen-
über dem Rathaus), die auf das Ende
des 12. Jh. zurückgehende Kirche San
Pedro und die Herrenhäuser Casa del
Conde und Berbetoros aus dem Orts-
bild ab.
Rund um den Rathausplatz sollte
man ein wenig unter den Arkaden
bummeln; kleine Bars laden zum Ver-
weilen ein.

Portomarín ‡ XIII/D2

Hinter Sarria nehmen die für Auto-
und Radfahrer geeignete Landstraße
C-535 und der Fußpfad bis kurz vor
das etwa 23 km entfernte Portomarín
getrennte Wege. Unterwegs passieren
Wanderer den magischen Kilometer-
stein „100“ vor Santiago de Compos-
tela; wer ab hier nachweislich den
Rest wandert und dies mit Stempeln
belegt, erhält im Pilgerbüro in Santia-
go de Compostela die Compostela-
Urkunde.
Die Straße steigt aus dem Tal von
Sarria an, führt über Paradela (romani-
sche Kirche San Miguel) und hinab an
den Río Loio.
Auf der Landstraße C-535 fährt man
später ein Stück am Belesar-See, mit
dem der Río Miño aufgestaut wird,
entlang, ehe man über eine lange,
hoch aufragende Brücke hinüberfährt
nach Portomarín.
Je nach Wasserstand ragen aus der
Belesar-Talsperre die steiernen Über-
reste von Alt-Portomarín hervor, das
bei der Anlage des Stausees in den
50er und 60er Jahren des 20. Jh. geflu-
tet wurde. Zuvor waren die bedeu-
tendsten Bauwerke abgetragen und im
neuen Ort wiederaufgebaut worden.
Auf dem Fußweg erreicht man Por-
tomarín ab Sarria über die folgenden
Stationen: Vilei, Barbadelo (mit der
romanischen Kirche Santiago de Bar-

Unterkunft N
Hotel Pousada de Portomarín ( ++ ), Ave-
nida de Sarria s/n, Tel. [phone], Fax 982-
545270, www.pousadadeportomarin.com.
Stilvolles und komfortables Drei-Sterne-Ho-
tel, das einst zur Paradores-Kette gehörte. Mit
34 Zimmern. Wer eine wirklich angenehme
Unterkunft sucht, ist hier genau richtig aufge-
hoben.
Pilgerherbergen findet man in Barbadelo
(Tel. [phone], 18 Pritschen, ganzjährig
geöffnet, Küche), Ferreiros (Tel. [phone];
ganzjährig geöffnet, Küche, 22 Pritschen)
und in der renovierten alten Dorfschule von
Portomarín, Tel. [phone]; 160 Pritschen,
Küche, ganzjährig geöffnet). Die Herberge
von Barbadelo spielt eine besondere Rolle:
Von hier aus sind es noch 107,5 Kilometer bis
Santiago - wichtig für den, der die „Compos-
tela“-Urkunde erwandern will.