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Dinosaurier
in der Rioja
seine Hand daneben. Nach Regengüssen
stehen sogar kleine Wasserlachen in den
Abdrücken. Die versteinerten Fährten verra-
ten, ob das Tier ging oder rannte, ob es den
langen Schwanz auflegte oder nicht, ob es
ein Zwei- oder Dreizeher war, ob es über
nassen Schlamm lief oder angetrockneten
Lehm.
Die aufsehenerregendsten Spuren in der
Rioja findet man im Südosten der Region:
bei Cornago, Préjano (Fundstelle: Valdemu-
rillo), Soto en Cameros, Munilla, Grávalos,
Igea und Enciso.
Man muss sich vorstellen, dass vor Jahrmillio-
nen Dinosaurier durch die heutige Rioja
stapften. Sie haben uns rund 5000 Spuren
hinterlassen, die zu den weltweit bedeu-
tendsten zählen. Außer in der Rioja sind
Fundstätten mit Spuren von Dinosauriern in
den Vereinigten Staaten, Argentinien, Nige-
ria und in der Mongolei bekannt.
Dinosaurier hatten ihre größte Verbrei-
tung während der Jura- und Kreidezeit und
verschwanden vor etwa 65 Millionen Jahren
von der Erde. Die riesigen Echsen konnten
bis zu zu 35 m lang werden, waren ursprüng-
lich räuberische Fleischfresser und bewegten
sich gemeinhin auf den Hinterbeinen fort.
Später wurden viele zu Pflanzenfressern, die
auf vier Beinen vorankamen.
Die Paläontologen gehen davon aus, dass
die meisten der Abdrücke in der Rioja rund
120 Millionen Jahre alt sind. Wie sich die
Spuren erhalten haben, ist relativ leicht nach-
zuvollziehen. War ein Tier durch sumpfiges
Gebiet gelaufen, erhärteten sich seine Fuß-
abdrücke mit der Zeit. Dann wurden sie von
anderen Materialien und Schichten überla-
gert und Jahrmillionen später durch Erosion
freigelegt. Die fossilen Abdrücke in der Rioja
stammen in erster Linie von Exemplaren der
Familien Iguanandontiae und Tyrannosauri-
dae. In ganz unterschiedlicher Qualität sind
die nach Form, Tiefe und Größe variieren-
den Spuren erhalten. Manche Abdrücke -
wie jene von Fleisch fressenden Carnosau-
riern bei Munilla - sind sehr gut zu erkennen,
bis zu 40 Zentimeter lang und 25 Zentimeter
breit. Als Größenvergleich hält man gerne
Bei Munilla erheben sich
moderne Dinosaurierskulpturen
in den Spurenfeldern
Auf dem Weg nach Arnedo sollte
man einen ausgeschilderten Schlenker
über die Örtchen Autol und Quel ein-
schieben. Dort - im Tal des Río Cida-
cos - erheben sich zerklüftete Felsflan-
ken mit spektakulären Gesteinsforma-
tionen fast unmittelbar an der Straße,
und hoch über Quel blickt man auf die
Reste einer mittelalterlichen Bergburg.
Das kleine Häusermeer des 13.000
Einwohner großen Städtchens Arnedo
wird von einem kargen Hügel über-
 
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