Travel Reference
In-Depth Information
Torres del Río
sierte folgen der alten N-111. Straße
und Pilgerweg kommen an der Ein-
siedlerkapelle Nuestra Señora del
Poyo vorbei und erreichen die nächste
wichtige Station: das erstaunlich mo-
numentale 4000-Einwohner-Städtchen
Viana.
Gegründet wurde Viana 1219 von
dem navarresischen König Sancho VII
el Fuerte und verfügte bald über meh-
rere Pilgerhospitäler. 1423 schuf Car-
los III el Noble das Fürstentum (Princi-
pado) von Viana für seinen Enkel Don
Carlos. Fortan stand allen navarresi-
schen und - nach Eingliederung Na-
varras ins kastilische Königreich - allen
spanischen Thronfolgern dieser Fürs-
tentitel (Príncipe de Viana) zu. Daran
hat sich bis heute nichts geändert.
Der wirtschaftliche und demografi-
sche Aufschwung der Handelsstadt
zwischen dem 16. und 18. Jh. führte
auch zum Zuzug adeliger Familien.
Diese ließen sich prunkvolle Paläste
und Herrenhäuser errichten, die noch
heute das Stadtbild prägen. Zu den
bekanntesten Bauten dieser Art zählen
die mit Wappen verzierten Häuser der
Familien Añon y Busto, Ichaso, Ripa,
Cereceda, Dicastillo und Músquiz-
Aldunate.
Hauptsehenswürdigkeit Vianas ist
die im 13./14. Jh. in gotischem Stil er-
baute Kirche Santa María, an die spä-
ter der Turm und das Renaissance-
Südportal angebaut wurden. Sehens-
wert im Innern des Gotteshauses sind
der Kirchenschatz in der Sakristei, der
barocke Hauptaltar und die Kapelle
San Juan del Ramo mit Malereien von
Luís Paret y Alcázar.
XIX/D1-2
Folgt man dem Jakobsweg, kommt
man von Los Arcos über Sansol (Pfarr-
kirche San Zoilo mit einer gotischen
Skulptur des heiligen Petrus aus dem
14. Jh.) nach Torres del Río, das in ei-
nem kleinen und vom Río Linares
durchzogenen Talgrund liegt.
An dem kleinen Platz in der Ortsmit-
te erhebt sich die aus dem 12. Jh.
stammende Iglesia del Santo Se-
pulcro, die „Heilig-Grab-Kirche“ (un-
regelmäßig geöffnet). Dieses romani-
sche Kleinod hat einen achteckigen
Grundriss, einen zylinderförmigen
Turm und im Innern eine muselma-
nisch anmutende Kuppel mit Rippen-
gewölbe. Der Ursprung des Kirchleins
verliert sich - ebenso wie bei der na-
he Puente la Reina gelegene Kirche
Santa María de Eunate - im Dunkel
der Geschichte. War es eine Grabka-
pelle, eine Gründung des Templer-
ordens oder ein Bauwerk der Mönche
des nahegelegenen Klosters Irache?
Man weiß es nicht.
Unterkunft N
Pilgerherberge (hospital peregrino) in Tor-
res del Río: Calle Mayor 3, Tel. 948-648051,
32 Plätze, ganzjährig, außer im Dezember.
Unterschlupf findet man auch in der Alber-
gue Casa Mari (Calle Casas Nuevas s/n, Tel.
948-648409; ganzjährig, 21 Plätze).
Viana
XIX/D2
Hinter Torres del Río eröffnen sich
fruchtbare Hügelgebiete, in denen die
Sonne Weintrauben, Oliven und Man-
deln vortrefflich reifen lässt. Motori-
Search WWH ::




Custom Search