Travel Reference
In-Depth Information
Von Jaca nach
Sangüesa
eine vier Kilometer lange Straße rechts
hinauf den imposanten Flanken der
Sierra de Leyre und dem Bergkloster
Leyre entgegen.
Von dort oben bieten sich fantasti-
sche Ausblicke über den Yesa-Stausee
und die Bergwelt. Mit scharfen Augen
- besser: mit dem Fernglas - sieht man
über der zerklüfteten Sierra de Leyre
manchmal Gänsegeier kreisen (mehr
zu diesen Tieren beim späteren Aus-
flugstipp in die Schlucht von Lumbier).
Mit der im Jahre 1057 begonnenen
Anlage des Klosters San Salvador de
Leyre hat die romanische Baukunst im
nördlichen Spanien zweifelsfrei einen
Höhepunkt erreicht. Dabei handelte
es sich um ein Wiederaufbauprojekt,
denn das zuvor bereits als königlicher
Zufluchtsort genutzte Leyre war von
den Mauren zerstört worden. Die his-
torisch dokumentierten Wurzeln des
Klosters reichen bis ins frühe Mittel-
alter zurück, als der heilige Eulogius
von Córdoba bei seinem Besuch im
Jahr 848 eine blühende Ordensge-
meinschaft vorfand. Zu großer Bedeu-
tung gelangte San Salvador de Leyre
im 10. und 11. Jh. als Sitz des Pyrenäi-
schen Rittergutes und dann zu den
Herrschaftszeiten des navarresischen
Monarchen Sancho el Mayor, der es
„Zentrum und Herz meines Reiches“
genannt haben soll. Von Leyre aus
wurden die Pyrenäenübergänge kon-
trolliert, das Kloster verfügte über riesi-
ge Besitzungen, und zu jener Zeit war
der Abt von Leyre gleichzeitig Bischof
von Pamplona.
Zwischen 1836 und 1954 war das
Kloster unbewohnt, ehe Benediktiner-
XXI/CD2
Auf den knapp 70 Kilometern von Jaca
nach Sangüesa verlaufen Pilgerweg
und Straße zunächst parallel zum Río
Aragón, der westlich von Puente la
Reina de Jaca und Berdún in das gro-
ße aragonesisch-navarresische Grenz-
gewässer übergeht: den Yesa-Stau-
see, ein Ende der 1950er Jahre ange-
legter Trinkwasserspeicher mit über
500 Mio. m 3 .
Für Fußpilger ist wichtig zu wissen,
dass sich hinter Puente la Reina de Ja-
ca zwei Varianten anbieten. Die erste
führt über Arrés, Mianos und Artieda
sowie südlich des Yesa-Stausees direkt
nach Sangüesa, ist aber die kunsthisto-
risch unattraktivere Strecke, weil sie mit
dem Abstecher zum Kloster von Leyre
einen der unbestrittenen Höhepunkte
am gesamten Jakobsweg auslässt.
Bei der zweiten Variante kommt
man an Berdún, Escó und Tiermas
vorbei und hält sich auf der Nordseite
des Yesa-Stausees.
Noch ein Hinweis für Freunde von
Abstechern: Zwischen Berdún und Es-
có zweigt rechts ein Sträßchen ab, das
parallel zum Río Esca verläuft und in
nördlicher Richtung das wunderschö-
ne Tal von Roncal erreicht (siehe „Ab-
stecher in die Täler in Navarras
Osten“).
San Salvador de Leyre XXI/C2
Kurz hinter dem Durchgangsörtchen
Yesa führt von der Landstraße N-240
Search WWH ::




Custom Search