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In-Depth Information
Unterwegs
auf dem Pilgerpfad
Zwei Achsen
über die Pyrenäen
Der Pilgerpfad ist im Grunde nicht zu
verfehlen und vor Ort auf mehrere Ar-
ten ausgewiesen: auf blauen Schildern
mit einem stilisierten Wanderer, auf
Schildern mit einem stilisierten gelben
Muschelsymbol auf blauem Grund,
oder ganz einfach mit gelben, leuch-
tenden Farbpfeilen an Hauswänden,
Baumstämmen oder auf Steinen.
Als Fuß- und Radpilger sollte man
die Einteilung seiner Etappen nicht nur
am persönlichen Leistungsvermögen
messen, sondern schon vorab die
vorhandenen Übernachtungsmöglich-
keiten überdenken. Die Übernachtung
in Pilgerherbergen (albergues de pe-
regrinos), deren Anzahl immer größer
wird, je näher man Santiago de Com-
postela kommt, ist nur mit einem Pil-
gerausweis möglich, den man bei den
Jakobusgesellschaften daheim bean-
tragen muss. Wanderer haben bei
Engpässen normalerweise Vorrang vor
Radlern, motorisierte Pilger werden
gar nicht aufgenommen. Weitere In-
formationen zu Pilgerherbergen ste-
hen unter „Praktische Reisetipps, Pil-
gerherbergen“.
Wanderer sollten mit guten und auf
jeden Fall vorher ausgiebig getestetem
Schuhen gehen und eine kleine Rei-
seapotheke mit sich führen. Des Wei-
teren gehören Sonnnen- und Regen-
schutz in den Rucksack (siehe auch
„Vor der Reise, Ausrüstung und Reise-
gepäck“; zu Radwandern siehe „Prak-
tische Reisetipps, Rad fahren“).
Über die Pyrenäen leiten zwei Haupt-
achsen des aus Frankreich kommen-
den Jakobsweges: Die küstennähere,
westlichere Route führt über den Pass
von Ibañeta (1057 m) hinein nach Na-
varra und wird oft der Französische
Weg genannt. Dieser heute frequen-
tiertere Wegbeginn durch Nordspani-
en mit der nachfolgend besseren Infra-
struktur hinsichtlich der Pilgerherber-
gen läuft weiter über Roncesvalles,
Burguete, Espinal, Erro, Zubiri und
Pamplona bis nach Puente la Reina.
Die östlichere Route führt über den
Pass von Somport (1640 m) hinein
nach Aragonien und wird folglich der
Aragonesische Weg genannt. Diese
Variante, die Pamplona südlich um-
geht, nimmt ab dem Somport-Pass fol-
genden Verlauf: Canfranc, Jaca, Puen-
te la Reina de Jaca, Abstecher Kloster
von Leyre, Javier, Sangüesa, Rocaforte,
Izco, Monreal, Eunate, Puente la Reina.
Beide Wege vereinen sich im 25 Kilo-
meter westl. von Pamplona gelegenen
Örtchen Puente la Reina und laufen
dann als Hauptweg weiter durch Navar-
ra, La Rioja, Kastilien-León und Galici-
en bis nach Santiago de Compostela.
Vom Ibañeta-Pass aus verbleiben
rund 750 km bis zum Ziel der Ziele,
vom Somport-Pass aus 858 km (ab-
hängig von Varianten; sonst etwa
840 km). Vor allem für motorisierte
Reisende erhöht sich natürlich das Ki-
lometerpensum je nach Lust und Lau-
ne auf lohnende Abstecher.
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