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ßentreiben gibt es Feuerwerk und ei-
ne Menge Livemusik.
In vielen Städten und Orten sind die
Prozessionen während der Karwoche
(Semana Santa) verbreitet, zumeist am
Karfreitag und am Ostersonntag. Bei
diesen schleppen vermummte Büßer-
gruppen tonnenschwere Heiligenbil-
der (pasos) durch die Straßen, wobei
die Prozessionen auch schon mal
kurzfristig den Unbilden des Wetters
zum Opfer fallen können und sich -
sollten sie stattfinden - nicht alles so
darstellt wie in früheren Zeiten. Neuer-
dings ruhen die kunst- und wertvollen
Schnitzarbeiten gelegentlich auf Auf-
bauten mit Rädern und werden ein-
fach durch die Straßen gerollt. Im rio-
janischen San Vicente de la Sonsierra
gibt es Umzüge mit Geißlern.
Auch der Wein spielt eine nicht
unerhebliche Rolle im jährlichen Fest-
kalender. So bespritzen sich bei der
Batalla del vino, der „Schlacht des
Weins“, am 29. Juni beim riojanischen
Haro Unmengen an Fiestafreudigen
gegenseitig mit Rotwein.
Der San-Mateo-Tag (21. September)
geht in Logroño mit dem Weinlese-
fest (Fiesta de la Vendimia) einher, bei
dem die Verkostung nicht fehlen darf.
Heiligabend gibt es Umzüge mit
Karren, Schweinen, Ziegen, Gänsen,
Ochsen und Tänzern mit bauchigen
Glocken um den Rücken, so wie in der
Altstadt von Pamplona. Im Mittelpunkt
steht dann die Figur des „Olentzero“,
ein Köhler, der von den Pyrenäen hi-
nabsteigt und die frohe Botschaft ver-
kündet. Bunte Umzüge gibt es auch in
San Sebastián und Lesaka.
Im spanischen und im französischen Bas-
kenland schwört heute jeder einzelne auf
seinen Favoriten unter den Spielarten, wie
rebote (auf großen Freiluftfeldern mit der
um die 900 Gramm schweren chistera), pa-
saka (in der Halle mit großen Lederhand-
schuhen und knapp 250 Gramm schweren
Bällen), mano desnuda (mit der blanken
Hand in der Halle oder auf Freiplätzen), pa-
leta de goma (mit Holzschlägern und 40
Gramm leichten Gummibällen) und chiste-
ra (mit unterschiedlich geformten und zwi-
schen 500 und 900 Gramm schweren Röh-
ren). Bei der Disziplin pala de cuero unter-
scheidet man vier Schläger: die pala grande
aus Buchenholz oder Esche (50 Zentimeter
lang, 800 Gramm schwer, für lange Freiluft-
plätze), die ebenfalls aus Massivholz gefer-
tigte, für kürzere frontones geeignete pala
corta, die pala larga (55-60 Zentimeter
lang, 4,5 Zentimeter dick und bis zu einem
Kilo schwer, gedacht für schwerere Bälle)
und die paleta de cuero (500-Gramm-Holz-
schläger für leichtere Bälle in der Halle).
Kurzum: Pelota ist eine Wissenschaft für
sich. Wer sich in grauer Theorie in den bas-
kischen Volkssport vertieft, dem werden
bald kurze frontones und lange frontones,
leichte Schläger und schwere Schläger,
Gummibälle und Lederbälle und all die spe-
zifischen Durchmesser und Gewichte vor
Augen verschwimmen und ein diffuses Bild
hinterlassen. Da hilft nur eines: Ball, Mauer,
Schläger und Gegner. So begannen auch
des Autors bescheidene Pelota-Versuche
mit pala- Holzknüppeln an den öffentlichen
frontones in Navarra. In Berriozar, Obanos
und Torres de Elorz, gegen Jontxu, Iñigo, Jo-
se Mari, Roberto und all die andern. Als
Zwischenbilanz bleibt: Gegen Ur-Basken
kommt man schwerlich an.
nuar angesetzt sind. Mitunter werden
die „Könige“ von echten Dromedaren
oder Kamelen begleitet.
Karneval wird in Bilbao besonders
ausgiebig gefeiert; außer buntem Stra-
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