Database Reference
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Zugriff auf spaltenorientierte Datenbanken erfolgt meist trotzdem über SQL, allerdings
gibt es keine Beziehungen der Tabellen untereinander (Joins). Prominentester Vertre-
ter ist hier Cassandra.
Graphendatenbanken : Haben ihren Ursprung in der Graphentheorie, die hauptsäch-
lich durch drei Eigenschaften definiert ist: Knoten, Kanten und Eigenschaften. Zwei
Knoten sind durch eine Kante miteinander verbunden, jeder Knoten und jede Kante
kann eine Anzahl von Eigenschaften besitzen. Ein einfaches Beispiel ist ein (zugege-
benermaßen sehr vereinfachter) Streckenplan der Deutschen Bahn. Knoten A ist eine
Stadt mit der Eigenschaft Name („Berlin“). Knoten B ist auch eine Stadt mit Namen
„Hannover“ und Knoten C ist eine Stadt Namens „München“. Zwischen A und B ist ei-
ne Kante mit zwei Eigenschaften „Länge=286 km“ und „Preis=51 euro“, A und C sind
verbunden mit einer Kante mit den Eigenschaften „Länge=585 km“, „Preis=120 Euro“
und B und C haben eine Verbindung mit den Eigenschaften „Länge=632 km“ und
„Preis=120 euro“. Dieses ist ein klassisches Beispiel für Graphen, jeder Informatikstu-
dent kennt den Algorithmus von Dijkstra zur Berechnung der kürzesten Strecke in ei-
nem Netzwerk. Im Jahr 2010 bekommt dieser Algorithmus in sozialen Netzwerken ei-
ne neue Aufgabe („Wer kenn wen über welche Leute“). Datenbank: Neo4j.
Also, wozu nun umdenken?
Viele Leser mögen sich an dieser Stelle nun genau diese Frage stellen. Es wäre leicht, dar-
auf mit „Weil es Spaß macht“zu antworten. Doch blicken wir ein wenig in die Zukunft:
Handys werden ihre internen Datenbanken mit anderen Systemen synchronisieren, das
Web beherrscht die Kommunikation zwischen den Menschen, und damit geht auch eine
andere Art von Anforderungen an Software und Daten einher. Der Mensch möchte seine
Daten nicht mehr in feste Strukturen pressen, nein, das System soll sich an den Menschen
anpassen. Texte, Bilder, Videos werden ausgetauscht, Kommentare und Nachrichten ge-
schrieben, Verbindungen zwischen allen Arten von Daten werden geschaffen. Diese neue
Freiheit von Datenstrukturen braucht einen anderen Ansatz als den der relationalen Daten-
banken. Sie werden die relationalen Datenbanken nicht ersetzen, aber um eine Schicht er-
weitern, die schnell und flexibel zu benutzen ist und scheinbar leicht zu skalieren.
Eine neue Art der Denkweise, wie Daten abgefragt werden gehört ebenso dazu, wie das
Loslösen vom Denken in Tabellen und Beziehungen untereinander. Wie ich in dem Bei-
spiel am Anfang des Kapitels gezeigt habe, lassen ich auch in relationalen Datenbanken
alle Aufgaben lösen, aber erst wenn Sie selbst ein wenig mit schemafreien Datenbanken
gespielt haben, werden Sie feststellen, wie elegant und einfach Änderungen vollzogen wer-
den können. Der Weg des Umdenkens ist dabei nicht leicht, aber durchaus sportlich zu se-
hen: Nach einer kleinen Phase des Aufwärmens und Trainierens stellen sich erste Erfolge
ein, und die AHA-Erlebnisse helfen Ihnen, sich langsam wohl zu fühlen und die Vorteile
von NoSQL zu genießen. Unsere Artikelreihe wird Ihnen verschiedene Vertreter aus dem
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