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geräts machen die Rösser nämlich verrückt. Sie
gehen dann womöglich durch, und wenn ein Rei-
ter draufsitzt oder eine Kutsche hintendran hängt,
ist das Malheur groß ...
Am Strand
darf man die Drachen an folgenden
Stellen steigen lassen:
Juist-Ort:
250 m östlich des Übergangs am östli-
chen Ende der Strandpromenade (ca. 800 m öst-
lich des Ostbades).
Juist -
die „Insel der Wildpferde“
Juist und das Pferd - das sind Synonyme, fast so alt wie die
(bewohnte) Insel selbst, obwohl der Juister Katalog ausge-
rechnet das Ross als „Innovation“ vorstellt.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich auf Juist das
größte Gestüt Ostfrieslands. Auf den Salzwiesen weideten
bis zu 100 Pferde, und richtiggehende Cowboys sorgten
für Ordnung auf den Koppeln.
Graf Enno III.
von Ostfries-
land (1599-1625) war offenbar recht zufrieden mit seinen
Juister Pferdeknechten, denn er ließ für sie, sorgfältig do-
kumentiert, schon mal „eine Tonne Bier“ springen. Die
Jungs hatten auch bestimmt viel Arbeit. Wenn das Gras
auf dem kargen Eiland nicht ausreichte, musste weiteres
Futter von der Nachbarinsel Bant herangeschafft werden,
die damals noch erhebliche Ausmaße aufwies. Bereits
1628 war mit dem Gestüt aber Schluss, weil die Versor-
gung zu mühsam wurde.
Man hat spekuliert, dass
Ennos
Pferde Abkömmlinge
von schiffbrüchigen Rössern waren, die von havarierten
Kreuzfahrerkoggen auf der Insel an Land schwammen und
rasch verwilderten. Ebenso wahrscheinlich ist aber, dass
das Herrschergeschlecht der
Cirksena
auf Bant schon zu
einem frühen Datum Pferde ausgesetzt und die Übersicht
über die Bestände verloren hatte, als die Insel zerbröckel-
te. In einem Bericht des Jahres 1530 werden die Pferde je-
denfalls erwähnt, und der Chronist hat folgendes über sie
zu sagen: Es handelt sich um eine Pferderasse, „die sich
nur von den Kräutern oben an den höchsten Dünenkup-
pen unter freiestem Himmel nährt. Sie hat sich noch nicht
an den Anblick der Menschen gewöhnt, geschweige, dass
sie ihre Annäherung duldet. Die Pferde sind ungewöhnlich
