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Jährliche
Tests
Verschiedene Institutionen, darunter der ADAC,
testen das Nordseewasser alljährlich und mel-
den: alles o.k. Allerdings wird bei diesen Tests auf
krank machende Kolibakterien aus Abwässern
geprüft, und da können den Badeplätzen an der
Nordseeküste in der Tat beste Noten ausgestellt
werden.
Was sonst so in der Nordsee landet, ist jedoch
weniger o.k. Die schwarzen Krümel entlang der
Hochwasserlinie zum Beispiel bestehen aus zu
Teer verfestigtem Öl, und die Wirtin hat es gar
nicht so gern, wenn man da hineintritt und das
Zeug anschließend in ihrer Klause verteilt. Das Öl
stammt von Schiffen, die es heimlich und illegal
abgelassen haben, sowie auch von den vielen
Bohrinseln der Nordsee, wo immer mal ein Tönn-
chen daneben kleckert. Sogar unverbrannte Treib-
stoffe deutscher Automobile landen tröpfchenfein
in der Atmosphäre und regnen in die Nordsee ab
- 20.000 Tonnen pro Jahr, schätzt man.
Gott sei Dank treiben diese Ekelstoffe jedoch nur
sporadisch an, denn ein Großteil wird bereits
bakteriell zersetzt, bevor er die Strände erreicht.
Auch kann keine Rede davon sein, dass ganze
Tankerladungen an die Küsten schwappen. (Ob-
wohl alle Inselverwaltungen vor diesem Schre-
ckensszenario bibbern. Aber sogar von den Aus-
wirkungen der „Pallas“-Katastrophe 1998 erholten
sich die betroffenen Inseln Föhr und Amrum er-
staunlich schnell.)
Generell wird der Badegast überhaupt nichts
von dieser Art von „Eintragungen“ - so der ver-
harmlosende Begriff - bemerken und auch nicht
von jenen Substanzen, die über die Flüsse in die
Nordsee als Endstation geraten: Düngemittel zum
Beispiel. Selbige, aus der Landwirtschaft, sind ur-
sächlich daran beteiligt, wenn sich an der Wasser-
linie mal wieder dicke, weiße Schaumteppiche
bilden. Es handelt sich nicht um Retortenreste der
chemischen Industrie, sondern um organische
„Ein-
tragungen“
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