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auf alle Fälle eine Zunahme zu verzeichnen. Aber
womöglich wird's im nächsten Jahr in Sibirien ein
bisschen heißer und dafür etwas weniger bei uns.
Also können sich „normale“ Sommer jederzeit
wiederholen.
Außerdem setzen erhöhte Temperaturen auch
Prozesse in Gang, die paradoxerweise schwere
Kälteeinbrüche nach sich ziehen und den Laien
voller Unverständnis fragen lassen, was denn jetzt
Sache ist: Warm oder kalt - haben sich die Wet-
termaxen schon wieder geirrt? Aber je wärmer es
wird, desto mehr und kräftigere Luftwirbel entste-
hen auch. Tiefdruckgebiete extremer Ausdeh-
nung, von warmem Seewasser mit Energie ver-
sorgt, können auf ihrer Rückseite polare Luftmas-
sen über riesige Distanzen heranführen. Dann
wird es mitten im Sommer winterlich und dem Ba-
deurlauber der Spaß verdorben. Das ist die poten-
ziell schlechte Nachricht.
Eine weitere: In nicht unferner Zukunft wollen
einige Experten, darunter sogenannte Klimainge-
nieure, mit feinster neuer Technik das Wetter ma-
nipulieren. Regionales Wetter soll dann ganz
nach Wunsch gestaltet werden; das Bäuerlein er-
hält seinen Regen und der Badegast die Sonne.
Hoffentlich läuft dabei nichts aus dem Ruder.
Denn wenn trotz des Einsatzes hoch spezialisier-
ter Experten und aufwendigster Maschinerie nicht
einmal die Vorhersage für den nächsten Tag so
recht gelingt - wie soll dann das „Wettermachen“
erfolgreich vonstatten gehen?
Noch eine schlechte Nachricht: Die Eilande,
ganz besonders auch Juist, haben im Lauf ihrer
Geschichte, wie gleich noch zu lesen sein wird,
durch das Wettergeschehen gewaltig Federn las-
sen müssen. Dass die Nordsee an der Küste auch
„Mordsee“ genannt wird, hat durchaus seine his-
torische Berechtigung. Sturmfluten mit resultie-
rendem „Land unter“ sind geradezu synonym für
das deutsche Hausmeer, und daran wird auch die
Zukunft nichts ändern.
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