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Juister
Anfänge
Juist ging womöglich aus einem Teil der größeren
Insel Bant hervor, die um das Jahr Null der nord-
westlichen Ostfrieslandküste vorgelagert war und,
ständig Substanz verlierend und in Einzelinseln
zerfallend, noch bis 1743 die Stellung hielt. Man-
che Forscher gehen davon aus, dass Juist mögli-
cherweise bei der schweren Marcellusflut des Jah-
res 1362 von Bant abgetrennt wurde. Doch geolo-
gisch nachweisbar ist das nicht.
Ebenso gut kann man spekulieren, dass eine
simple separate Sandbank den Anfang machte.
Als im 15. Jahrhundert eine erste zaghafte Besied-
lung einsetzte, war Juist auch noch nicht viel mehr
als das - eine große Sandbank. Und an dieser Stel-
le geht die Erzählung später im Textteil „Geschich-
te“ weiter.
Ebbe und Flut
Atmendes
Meer
Um das Jahr Null herum besuchten abenteuernde
Griechen und Römer die Nordseeküste Germani-
ens. Was sie dort ganz besonders beeindruckte,
waren die ständig steigenden und fallenden Was-
serstände; das Meer „atmete“ sozusagen. Dieses
Phänomen kannten die Besucher vom fast gezei-
tenlosen Mittelmeer nicht, und es versetzte sie an-
fangs in ziemlichen Schrecken. Alsbald verfielen
die antiken Weltenbummler indes auf die Er-
klärung, dass die Gestirne wohl etwas mit der Sa-
che zu tun haben könnten. Damit trafen sie genau
ins Schwarze.
Doch mit dem Ausklang der Antike gerieten die-
se Erkenntnisse in Vergessenheit. (Das heißt: In
der westlichen Welt; Chinesen, Polynesiern und
anderen außereuropäischen Völkern dürften sie
dauerhaft bekannt gewesen sein.) Erst Kopernikus
kramte sie im 16. Jahrhundert erneut hervor. Kep-
ler und Newton steuerten weiteres Wissen bei,
und heute steht wieder fest, dass die alten Grie-
chen und Römer Recht gehabt hatten.
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