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nicht von einer Nordsee im heutigen Sinne spre-
chen kann. Zumindest war die jetzige Deutsche
Bucht festes Land, und die ersten Menschen be-
wohnten dieses kalte und wilde Terrain auch be-
reits, wie gelegentliche Funde bis in den Bereich
der Doggerbank beweisen.
Neue
Erwärmung
Doch dann wurde es wieder wärmer, und das
Wasser begann mit Macht zurück zu fließen. Vor
etwa 6500 Jahren entstand der Ärmelkanal, des-
sen Bett Gletscher zuvor frei gehobelt hatten. Und
während im alten Ägypten die ersten Pyramiden
in die Höhe wuchsen, schälten sich an der Nord-
see die groben Konturen des heutigen Küsten-
profils heraus. Aber von den Inseln, die heute die
ostfriesischen genannt werden, war noch lange
nichts zu erkennen.
Entstehung
der Inseln
Man ist vielleicht geneigt, die Eilande, als sie eini-
ge Zeit vor Christi Geburt endlich in Erscheinung
traten, als Überreste des einstigen Festlandes an-
zusehen, dessen Außenposten allmählich in den
Fluten verschwunden waren. Doch dies ist unzu-
treffend. Nicht nur stieg das Meer überall. An der
südlichen Nordsee hatte sich unter dem Schwer-
gewicht der auf ihm lastenden Eismassen auch das
Land gesenkt. Dort, wo sich jetzt der Ostfriesische
Archipel vor der Festlandsküste erstreckt, gab es
zunächst einmal nichts als Wasser.
Die Inseln wuchsen aus dem Meer empor.
Sandkorn für Sandkorn spülten die Nordseewellen
gegen die Küste, bildeten Bänke, dann Dünen,
dann, nachdem sich Vegetation angesiedelt hatte,
festes Land. In der Frühphase ihrer Entstehung wa-
ren die Eilande noch eine Reihe bröckelnder Sand-
haufen, deren Form sich bei jeder Flut veränderte.
Winde und Strömungen sorgten dann allmäh-
lich für den langgezogenen Verlauf der Inselket-
te, deren west-östliche Ausrichtung heute sofort
ins Auge sticht. Man erkennt mit einem Blick auf
die strömungsdynamischen Formen der Inseln,
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