Travel Reference
In-Depth Information
Sturm-
fluten
1651 wurde es noch rauer. In diesem Jahr setzte
die sogenannte Petriflut den Juistern schwer zu,
denn das damalige Dorf, Juists älteste Ansiedlung
mit etwa 20 Familien, befand sich an der stark ex-
ponierten, nur durch eine dünne Dünenkette ge-
schützten Nordküste der Insel. (Das feste Land
dieses Bereichs erstreckte sich damals viel weiter
nach Norden als heute; die Insel wanderte seither
etwa einen halben Kilometer nach Süden und hin-
terließ Kleibänke, zum Teil mit Besiedlungsspuren,
die bei Ebbe noch am westlichen Billstrand her-
vortreten.) Die erste Juister Kirche stand unmittel-
bar nördlich des heutigen Hammersees, und ge-
nau an dieser Stelle brach der Blanke Hans durch
das Rückgrat der Insel und zerriss das Eiland in
zwei Teile. Der Turm der alten Kirche hielt noch
längere Zeit stand, doch 1660 purzelte er endgül-
tig in die ihn umspülende See.
Die Öffnung erhielt den Namen Hammer oder
Hammrich, mit der Bedeutung „niedriges, nasses
Terrain“, vergleiche auch Ammerland.
Nachfolgende Sturmfluten, namentlich jene von
1715, der die zweite Inselkirche zum Opfer fiel,
vergrößerten die Schwachstelle im Inselgefüge
unablässig. Die Megaflut von 1717 forderte eben-
falls ihren Tribut, und um das Jahr 1800 trennte ein
substanzieller Kanal von zwei Kilometer Breite die
beiden Inselhälften.
Gut siebzig Jahre später begann man damit -
zunächst von Süden her - das gefährliche Loch
zuzuschütten. Erst 1928 nahm man auch die an-
dere Seite in Angriff und riegelte den Norden des
Hammers mit gewaltigen Sandmengen gegen die
See hin ab - Juist war wieder eine Insel.
Alte Landspuren am Bill
 
Search WWH ::




Custom Search