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Baden ohne Quallenqualen
Es gibt Tage, da liegt alle paar Meter eine gestrandete Qualle auf dem
Trockenen. „Iiihhh!“ rufen viele Badegäste dann, vor allem wenn sie
versehentlich auf das glibbrige Untier treten. Und für die meisten
steht fest: Das ist eine „Feuerqualle“!
Ist sie aber nicht. „Feuerquallen“ - portugiesische Galeeren - tre-
ten nur ganz selten mal im Sommer auf. Sie zeigen ein blaues, blasi-
ges „Segel“ an der Oberfläche und ziehen meterlange, haardünne
Fangfäden hinter sich her, die bei Berührung in der Tat feurig ziepen
und Badenden, die auf Nesselgifte ungünstig reagieren, böse zu
schaffen machen können.
Kollisionen mit Galeeren kommen jedoch kaum einmal vor. Außer-
dem ist mit Sonnenöl eingeriebene Haut, wie jüngste Forschungen
gezeigt haben, gegenüber den Nesselfäden sehr unempfindlich. Bei
einem etwaigen Kontakt verlasse man ohne Panik das Wasser und be-
gebe sich rasch zu einer Strandwärterbude. Dort gibt es Essig zum
Einreiben, ein (fast) perfektes Gegenmittel. Anhaftende Tentakelreste
nicht mit Sand abreiben oder Süßwasser spülen, wie alte Anleitungen
zum Teil noch empfehlen, sondern gegebenenfalls mit spitzem Finger
entfernen - das Problem wird sonst verschlimmert.
Andere Quallen, die große Mehrzahl, sind harmlos, und die auf
dem Strand sowieso. Bei diesen handelt es sich zumeist um Kompass-
quallen mit einer hübschen kreisförmigen Musterung oder auch um
die bläulichen Wurzelmundquallen, die manche Witzbolde sich so-
gar als Sturzhelme auf den Kopf stülpen. Einen „tierquälerischen Akt“
begehen sie damit nicht, denn die Gallertmonster haben ausgedient
und werden auch im Wasser nicht wieder zum Leben erweckt.
Keine Angst also vor diesen Tierchen! Wir wollen Neptun danken,
dass es sie überhaupt bei uns gibt und sie dieserart auf intakte See-
verhältnisse hinweisen. Und wir wollen Poseidon danken, dass bei
uns keine Killerquallen auftreten wie im tropischen Westpazifik, wo
manche Arten gefürchteter sind als der weiße Hai ...
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