Civil Engineering Reference
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Übliche Drehgeschwindigkeiten sind 0,7 bis 1,0 Umdrehungen pro min.
Der Schleifringläufermotor mit mehreren Schaltstufen in Verbindung mit einer Flüssigkeits-
kupplung gewährleistet eine sanfte und verschleißfreie Kraftübertragung. Die Windlastrege-
lung bewirkt, dass nach dem Einschalten des Motors die Bremse erst dann lüftet, wenn das
Drehmoment aus der Windkraft überschritten ist. Damit wird ein Zurückdrehen des Krans
vermieden. Bei Windstille öffnet die Bremse sofort. Bei Turmdrehkranen außer Betrieb wird
durch eine elektrische oder mechanisch betätigte Windfreistellung die Bremse gelüftet, sodass
sich der Kran wie eine Wetterfahne in Windrichtung drehen kann.
Auch Krandrehwerke werden immer mehr mit frequenzgeregelten Antrieben ausgestattet.
4.1.5.6 Kranfahrwerke
Die üblichen Fahrgeschwindigkeiten bei Turmdrehkranen sind 25 m/min. Die Fahrwerke der
Krane kleinerer Baureihen werden über Kurzschlussläufermotoren mit Bremse und ein vorge-
schaltetes Getriebe direkt angetrieben.
Bei mittleren und großen Kranen werden Kurzschlussläufermotoren, Flüssigkeitskupplungen
und Getriebe mit Bremsen verwendet. Diese Kombination führt zu einem sanften Anfahren
und stufenlosen Beschleunigen des Kranes.
4.1.5.7 Sicherheitseinrichtungen
Für die Betriebssicherheit eines Turmdrehkranes sind gegen Überlastung und zur Überwa-
chung der Hub- und Fahrbewegungen Sicherheitseinrichtungen eingebaut. Alle Einrichtungen
wirken automatisch und schalten bei Auslösung den entsprechenden Antrieb ab. Sie bilden
einen Schutz gegen Bedienungsfehler, Betriebsunfälle und Maschinenschäden.
Im Folgenden werden die einzelnen Sicherheitseinrichtungen beschrieben, die je nach Kran-
hersteller und Krangröße konstruktiv verschieden sein können.
Sicherheitseinrichtung für die Maximallast (Höchstlastbegrenzer)
Eine schematische Darstellung einer der am meisten verbreiteten Überlastsicherungen gibt
Bild 4.1-22. Die Überlastsicherung spricht dann an, wenn die maximale Traglast überschritten
wird. Das Kriterium für maximale Traglast ist meist die Zugkraft der Hubwinde. Die Einstel-
lung der Last erfolgt über eine Umlenkrolle (1) des Hubseils, die über eine Wippe (2) gegen
eine starke Spiralfeder (3) drückt. Am Ende der Wippe ist ein verstellbarer elektrischer End-
schalter (4) so platziert, dass er beim Überschreiten der maximalen Traglast anspricht.
Momenten-Überlastsicherung (Lastmomentbegrenzer)
Durch die Momenten-Überlastsicherung eines Turmdrehkranes wird die Standsicherheit bei
Betriebslast überwacht. Sie spricht an, wenn das zulässige Lastmoment überschritten wird.
Eine einfache und oft angewendete Möglichkeit für die Momentensicherung bildet ein Deh-
nungsstab, der durch das Nackenseil belastet wird (s. Bild 4.1-23). Mit der Erhöhung des
Lastmoments erhöht sich die Zugkraft im Nackenseil und führt zu einer geringen Verlänge-
rung des Dehnungsstabes (1). An den Enden des Dehnungsstabes sind beidseitig leicht ge-
wölbte Flachstahlbügel (2) fest verschweißt. Durch die Dehnung verringert sich der Abstand
(a). Diese veränderte Wegstrecke wird dazu benutzt, den an einem der beiden Flachstahlbügel
befestigten Endschalter (3) zu bestätigen. Die Einstellung des Abschaltpunktes erfolgt durch
eine Belastungsprobe.
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