Civil Engineering Reference
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14 Tunnelbaugeräte
14.1 Allgemeines
Der Maschineneinsatz und die Vorgehensweise im Tunnelbau werden durch die Bodenver-
hältnisse bestimmt. Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist das Auffahren von Tunnels im
Grundwasser oder in wasserführenden Schichten, was zur Anwendung von Flüssigkeits- oder
Druckluftstützung an der Ortsbrust führt. Das flüssigkeitsgestützte Vortriebsverfahren ist als
Hydroschild in der Praxis bekannt. Auch die Form der Tunnelquerschnitte ist für die Maschi-
nenauswahl mitentscheidend. Tunnelquerschnitte können rund, oval, aus mehreren Radien
zusammengesetzt oder eckig sein. Der Tunnelvortrieb ist in fast allen Gesteins- und Bodenar-
ten möglich. Ausgenommen sind sehr weiche Böden.
Im Tunnelbau kommen hauptsächlich drei Vortriebsarten vor:
- der Schildvortrieb mit den verschiedenen Bodenabbausystemen, mit meist rundem Quer-
schnitt mit Ausbau der Tunnelröhre oder ohne Ausbau bei tragfähigem harten Gestein;
- Teilschnittvortrieb mit dem Abbauverfahren durch Fräsen oder Schrämen bei standfestem
Gebirge und nicht zu hartem Gestein;
- die „Neue Österreichische Tunnelbauweise“ mit dem Abbau meist im Sprengvortrieb, mit
Gewölbesicherung und nachträglichem Einbau einer Innenschale aus Beton.
14.2 Schildvortriebsgeräte
Das Schildvortriebsgerät bildet einen Schutz gegen die radialen Drücke des Erdreichs. Der
Schildvortrieb wird überwiegend für runde Tunnelquerschnitte mit Durchmessern von 1,8 bis
12,0 m angewendet. In jedes Schild können verschiedenartige Bodenabbausysteme installiert
werden, die sich nach der Bodenart und der Festigkeit des anstehenden Gebirges richten.
1 Schild
2 Schildschneide
3 Hydraulischer Vorpresszylinder
4 Tübbings (aus Beton oder Stahl)
5 Bereitstellung der Tübbings
6 Verlegeeinrichtung für Tübbings
7 Tunnel-Ortsbrust
8 Sitz des Abbaugerätes
9 Abtransport des abgebauten Materials
Bild 14.2-1
Schematische Darstellung eines Schildvortriebes
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