Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Für die Herstellung von Kleinlochbohrungen wird meist das Drehbohrgerät mit Raupenfahr-
werk verwendet. Die Bohreinrichtung besteht aus einer Vorschublafette und einem Drehan-
trieb mit oder ohne Schlageinrichtung. Im Weiteren werden nur das Drehbohrgerät und die
verschiedenen Drehantriebe beschrieben, nicht die vielfachen Injektions- und Verankerungs-
möglichkeiten, da diese von Hersteller zu Herstelle unterschiedlich und geschützt sind.
13.4.2 Drehbohrgerät
Das meist raupenfahrbare Grundgerät (s. Bild 13.4-1) besitzt einen Dieselmotor und eine Hy-
draulikeinheit für sämtliche Arbeitsbewegungen. Der Bohrausleger (3) und die Vorschublafet-
te (4) sind so beweglich, dass die Bohrrichtung von schräg nach oben über waagrecht und
senkrecht nach unten bis schräg nach hinten möglich ist. Durch seitliches Schwenken der Vor-
schublafette kann auch nach beiden Seiten in verschiedenen Winkeln gebohrt werden. Bild
13.4-1 zeigt punktiert die Verstellmöglichkeiten der Vorschublafette. Die Lafettenlängen be-
tragen ca. 5 bis 6 m, die möglichen Längen des Bohrvorschubes ca. 4 m. Je nach Bodenart und
Bohrdurchmesser können Bohrtiefen bis über 100 m erreicht werden.
13.4.3 Drehantrieb
Der Drehantrieb ist gleitend an der Lafette befestigt. Die Vorschubkraft wird über eine umlau-
fende Kette mit Drehantrieb aufgebracht. Die Bohrstangen sind je nach Bodenart und Drehan-
trieb verschieden und können entsprechend der Hublänge der Lafette durch eine Schraubver-
bindung verlängert werden. Das Bild 13.4-2 zeigt die am häufigsten verwendeten Drehantrie-
be. Die Auswahl des Drehantriebes richtet sich nach dem Bohrdurchmesser, der Bohrtiefe und
der zu bohrenden Bodenart.
Bild 13.4-2 (A) zeigt einen Drehantrieb mit Bohrschnecke für weiche Böden, auf die nur eine
Drehbewegung wirkt, die den Boden auch weitgehend verdrängt. Die Antriebsart kann pneu-
matisch oder hydraulisch sein.
Bild 13.4-2 (B) zeigt einen Drehantrieb, der pneumatisch oder hydraulisch sein kann und eine
Drehbewegung ausführt. An der Spitze der Bohrstange ist eine Druckluft-Schlageinrichtung
angebracht, die die Schlagwirkung unmittelbar an der Bohrstelle ausübt. Der im Bohrloch
schlagende Drucklufthammer kann ein Imlochhammer oder ein Exzenter-Schlagwerk sein
(Bild 13.4-3). Die an der Bohrkrone austretende Luft vom Schlagwerk dient als Spülluft und
fördert das Bohrklein nach außen. Diese Bohreinrichtung wird zum Bohren von hartem Ge-
stein verwendet.
Das Bild 13.4-2 (C) zeigt einen Drehantrieb mit Schlagwerk, der pneumatisch oder hydrau-
lisch betätigt sein kann. Der Drehantrieb führt Dreh- und Schlagbewegungen aus, die über die
Bohrstange bis zur Bohrkrone übertragen werden. Durch eine Bohrung im Bohrgestänge wird
Spülluft eingeblasen, die das Bohrklein nach außen fördert. Angewendet wird diese Einrich-
tung zum Bohren von Fels und hartem Gestein.
Das Bild 13.4-2 (D) zeigt einen Doppelkopf-Drehantrieb, mit dem es möglich ist, verrohrte
Bohrungen herzustellen. Dabei werden das Bohrrohr und die Bohrschnecke unabhängig von-
einander gegenläufig angetrieben (s. Abschnitt 13.2.3.3). Anwendung findet dieses Bohrver-
fahren bei Bohrungen in weicheren Böden, die gestützt werden müssen.
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