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7.3 Asphaltgranulat-Aufbereitung
Asphaltgranulat entsteht durch das Zerkleinern der Schollen von ausgebauten alten Asphaltbe-
lägen. Die Korngröße des zerkleinerten Materials sollte 0/32 mm sein. Das am meisten ver-
wendete Aufbereitungsverfahren ist das Zerkleinern mit einer Prallmühle. Zum Zerkleinern
von Asphaltschollen wurden Prallmühlen mit einer besonderen Anordnung und Bestückung
der Prallplatten und Schlagleisten entwickelt, die ein Endkorn mit möglichst geringem Feinan-
teil ermöglichen. Ziel beim Brechvorgang ist, die mit Bitumen verbundenen Mineralteile zu
trennen, jedoch ein weiteres Zerkleinern der einzelnen Körner weitgehend zu vermeiden.
Die am meisten verwendeten Prallmühlen haben eine Einlauföffnung von 1200 bis 1400 mm,
so dass auch Schollen mit großer Kantenlänge verarbeitet werden können. Die Materialaufga-
be erfolgt wegen der großen Aufgabehöhe meist mit einem Hydraulikbagger. Das Vorhalten
einer Brechanlage ist in den wenigsten Fällen wirtschaftlich. Die meisten Asphaltmischwerke
mieten fahrbare Brechanlagen nach Bedarf an und brechen auf Vorrat.
7.4 Straßenfräsen für Kaltasphalt
Mit Kaltfräsen können grundsätzlich sowohl Asphalt- als auch Betondecken abgetragen wer-
den. Anfallendes Asphaltfräsgut wird in Asphaltmischanlagen wieder aufbereitet.
Baugrößen
Kleinfräsen mit Radlaufwerken:
Fräsbreite
bis 1,0 m
Frästiefe
bis 0,30 m
Antriebsleistungen
bis 190 kW
Großfräsen mit Raupenfahrwerken:
Fräsbreite
bis 2,2 m
Frästiefe
bis 0,35 m
Antriebsleistungen
bis 600 kW
Anwendungsgebiete
Kleinfräsen werden hauptsächlich zum schichtweisen Abfräsen von Asphaltbelägen im Stra-
ßenbau verwendet. Darunter fallen das Egalisieren von Spurrillen und Verformungen im Stra-
ßenbelag, sowie das Auffräsen von Frostschäden, Rissen und Fugen. Ferner das Abtragen von
schadhaften Brückenbelägen und das Abfräsen sanierungsbedürftiger Industrieböden.
Großfräsen werden außer zum profilgenauen Abtragen von Straßenbelägen auch zum Abfrä-
sen von Fels bei der Anlage von Straßen-, Bahn- und Tunneltrassen verwendet.
Bauteile und Funktionsweise
Bild 7.4-1 zeigt die Bauteile einer Kleinfräse mit Radantrieb. Mit dem höhenverstellbaren und
schwenkbaren Ladeband ist die direkte LKW-Verladung des Fräsgutes möglich. Die Fahran-
triebe von Fräsen sind hydraulisch und stufenlos regelbar. Großfräsen besitzen höhenverstell-
bare und lenkbare Raupenfahrwerke.
Die mit Meißeln bestückte Fräswalze (s. Bild 7.4-2) wird meist direkt über Keilriemen von
einem Dieselmotor angetrieben. Die Anordnung der Meißelhalter und die Förderwendeln er-
möglichen einen ruckfreien Fräsvorgang und den Materialtransport auf das Ladeband (s. Bild
7.4-3). Seitliche Abstreifschilder verhindern das Ausbrechen des Fräsgutes. Eine Leistungsre-
gelung passt den Fräsvorschub der Motorleistung optimal an. Bei Großfräsen ist der Einbau
einer elektronischen Frästiefenregelung möglich.
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