Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Die vorher beschriebenen stufenlosen Verstellmöglichkeiten der Schar und eine entsprechende
Scharsteuerung sind die Voraussetzung für die Herstellung eines Planums, bei dem heute
Ebenheiten im mm-Bereich gefordert werden. Diese Ebenheiten sind nur zu erreichen, wenn
dem Graderfahrer Einrichtungen zum Einstellen von Querneigung und Höhe zur Verfügung
gestellt werden. Mindestanforderungen sind Abtastungen oder Sensoren, die dem Fahrer die
aktuelle Position seiner Schar für die Querneigung und die Höhe anzeigen. Damit kann bei
Abweichungen vom Sollwert entsprechend korrigiert werden.
5.13.3 Automatische Scharsteuerung
Unter einer automatischen Scharsteuerung am Grader versteht man eine Einrichtung, die vom
Fahrer eingegebene Werte für die Querneigung und die Längsneigung (Höhe) einhält, d. h., die
Schar wird beim Abweichen vom Sollwert automatisch nachgeführt. Es handelt sich hier um
elektronische Einrichtungen mit Quer- und Längsneigungssensoren, Höhenabtaster, einer Zen-
traleinheit und einer Bedienungseinheit in der Fahrerkabine. Mit welcher Scharsteuerung ein
Gerät ausgerüstet wird, hängt von den Anforderungen der auszuführenden Planierarbeiten und
vom Können des Graderfahrers ab.
Herstellen der Querneigung
Sinnvoll wäre, alle Geräte mit einer automatischen Querneigungsverstellung auszurüsten, da
bei den wenigsten Graderarbeiten ebene Flächen herzustellen sind. Bei der automatischen
Querneigungsverstellung werden die Hubzylinder der Schar meist über ein Pendel angesteuert
und in der gewünschten Neigung gehalten.
Herstellen der Längsneigung oder Höhe
Für die Herstellung der Längsneigung oder Höhe gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Manuelle Scharführung durch den Graderfahrer bei genügender Qualifikation.
- Beim Wege- und Straßenbau kann die Abtastung der Referenzhöhe über einen Leitdraht,
einen Bordstein oder eine vorhandene Anschlussfläche erfolgen. Als Abtasteinrichtungen
werden Fühler, die auf dem Draht gleiten, oder Skitaster, die an dem Bordstein oder an der
Anschlussfläche entlanggleiten, verwendet. Nach Fertigstellung der ersten Bahn entlang
der Referenzhöhe kann die weitere Abtastung von dieser Fläche aus ebenfalls durch Skitas-
ter oder eine Laufrolle erfolgen. Abweichungen werden in einer Zentraleinheit aufbereitet
und direkt an das Hydrauliksystem zur automatischen Nachführung der Schar weitergelei-
tet.
- Bei großen ebenen Flächen wie Sportplätzen kann eine Laser-Höhensteuerung verwendet
werden.
Funktion:
Ein Rundumlaser erzeugt in einer Höhe von 2 bis 3 m eine Referenz-Lichtebene, die der her-
zustellenden Fläche entspricht. Ein oder zwei Empfänger an der Schar nehmen das Laserlicht
auf und zeigen dem Fahrer über eine Steuereinheit und ein Lichtdisplay die Position der Schar,
bezogen auf die Lichtebene, mit Plus oder Minus an. Bei Abweichungen kann nun von Hand
nachgeregelt werden. Eine Erweiterung der Lasersteuerung kann die aufbereiteten Signale
sofort auf das Hydrauliksystem des Graders übertragen. Die Nachführung der Schar erfolgt
dann automatisch (s. Bild 5.13-12).
-
Berührungslose Höhenabtastung
Der berührungslose Abtaster ist ein Ultraschall-Abstandmesser, der die Referenzhöhe von
einem gespannten Draht, einer Bordsteinkante oder direkt von der Geländeoberfläche ab-
nehmen kann (s. Bild 5.3-13).
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