Civil Engineering Reference
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5 Erdbaugeräte
5.1 Allgemeines zur Entwicklung der Erdbaugeräte
Erdbaugeräte werden überwiegend von Dieselmotoren angetrieben. In den 50er und zu Beginn
der 60er Jahre waren noch rein mechanische Kraftübertragungselemente in Verwendung. Die
Entwicklung in der Ölhydraulik hat besonders bei Erdbaugeräten zur Unterstützung und Ver-
besserung der Kraftübertragung geführt. Hydrostatische Antriebe für die Bewegung von
Arbeitszylindern und hydrodynamische Antriebe für drehende Bewegungen wurden entwi-
ckelt. Manuell bediente hydraulische Steuerventile an Geräten wurden von elektrischen, später
von elektronischen Schalteinrichtungen abgelöst. Weit verbreitet sind heute bei Erdbauma-
schinen hydraulische Fahr-, Drehwerks-, Winden- und Einzelantriebe zur Betätigung von
Arbeitseinrichtungen. Einen weiteren Fortschritt brachte der Einsatz von Turbokupplungen
und Drehmomentwandlern, die es ermöglichten, durch eine stufenlose Kraft- und Geschwin-
digkeitsanpassung die Motorleistung voll zu nutzen. Elektronische Steuer- und Regeleinrich-
tungen sind heute in fast allen Bereichen der Erdbaumaschinen Standard. Kontrollsysteme
liefern Daten für eine vorbeugende Wartung, die bei entsprechender Auswertung und Anwen-
dung eine hohe Verfügbarkeit der Geräte garantieren.
5.2 Hydraulikbagger
5.2.1 Übersicht über Baugrößen
Die technischen Kenngrößen für Hydraulikbagger sind das Betriebsgewicht und die Motorleis-
tung. Im Hinblick auf diese beiden Kenngrößen lassen sich Hydraulikbagger in drei Baugrö-
ßen einteilen (s. Bild 5.2-1).
Hydraulikbagger Baugröße 1
Darunter fallen Bagger der Gewichtsklassen 10 t, 15 t, 20 t und 25 t. Sie werden als Mobil-
und Raupenbagger hergestellt. Durch eine Anzahl verschiedenartiger Arbeitseinrichtungen
können Bagger dieser Baugröße auf allen Baustellen vielseitig eingesetzt werden. Der Trans-
port der Geräte kann mit Tiefladern, bei Mobilbaggern auf eigener Achse erfolgen.
Hydraulikbagger Baugröße 2
Darunter fallen Bagger der Gewichtsklassen 30 t, 45 t, und 55 bis 60 t. Bagger dieser Größe
werden nur mit Raupenfahrwerk hergestellt. Sie lassen sich vom Gewicht und von der Abmes-
sung her meist noch ohne Umbau mit Tiefladern transportieren. Die Arbeitseinrichtung ist
hauptsächlich der Tieflöffel mit Monoblockausleger. Ihr Einsatzgebiet sind Baustellen, auf
denen größere Erdmassen zu bewegen sind.
Hydraulikbagger Baugröße 3
Darunter fallen Bagger der Gewichtsklassen 70 t, 135 t, 200 t und 225 t. Hergestellt wurden
auch schon Einzelgeräte mit 350 t, 500 t und 630 t, die in der Übersicht nicht berücksichtigt
wurden. Eingesetzt werden Hydraulik-Großbagger im Steinbruch, im Tagebau und in der
Kalk- und Zementindustrie. Die Arbeitseinrichtungen sind der Tieflöffel mit Monoblockausle-
ger oder die Klappschaufel. Transportiert werden Bagger dieser Größe in Bauteilen deren
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