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Eine andere Möglichkeit bietet das Aufrollen von Teil- oder ganzen Mosaikflächen auf eine Rolle
mit einem Durchmesser von ca. 1 m. Zunächst wird so verfahren, wie bereits beschrieben. Dann
wird ein ca. 30 cm breiter Streifen auf einer Länge frei gestemmt, die der Rollenbreite entspricht.
Das freie Mosaikstück wird auf der Rolle fixiert (Tacker). Der nachfolgende Ablauf wiederholt
sich, in dem abwechselnd ein Stück Mosaikboden frei gestemmt und sofort aufgerollt wird.
In der Werkstatt werden die Mosaikstücken abgerollt und auf stabile Platten gelegt, befestigt und
auf der Rückseite gereinigt. Anschließend wird die Rückseite mit einem Dispersionsmörtel abge-
spachtelt. Nach dessen Aushärtung wird eine ca. 2 mm dicke Epoxidharzschicht aufgetragen und
in diese eine leichte Gitterfläche (z. B.: Aluminium) mit einer Querschnittsfläche von ca. 10 mm
eingedrückt.
Nach der Aushärtung kann die Mosaiktafel gedreht und weiter bearbeitet werden. Zunächst wird
das auf der Vorderseite aufgebrachte Gewebe mit lauwarmem Wasser oder Lösungsmitteln ent-
fernt.
Danach beginnt die eigentliche Rekonstruktion oder Restaurierung des Mosaikes.
Eine Rekonstruktion mit dem Ziel, den originalen Zustand in Form und Farbe zu erreichen, ist
kaum möglich, da weder Keramiken in gleicher Farbe, noch Natursteine in identischer Farbe und
Struktur beschaffbar sein werden. Empfehlenswert ist unter diesen Gegebenheiten eine deutliche
Abgrenzung der Ergänzungen von den ursprünglichen Teilen.
Fall 10: Modernisierung kritischer Untergründe
Zu den kritischen Untergründen zählen alle Untergründe, die nicht der DIN 18 157, Teil 1 ent-
sprechen. Für die Beurteilung sind Ebenflächigkeit, Tragfähigkeit, Rissfreiheit, Oberflächenfes-
tigkeit und Verschmutzungsfreiheit ausschlaggebend. Demzufolge ordnen sich alle Mischunter-
gründe, stark gerissene Estriche, Holzdielen usw. in die Kategorie „kritische Untergründe“ ein.
Generell stehen zwei Möglichkeiten der Verlegung von Fliesen und Platten zur Auswahl: mit
einer vollständigen Entkopplung des Belages vom Untergrund und eine Verstärkung der tragen-
den Deckenkonstruktion. Beide Möglichkeiten entsprechen dem Stand der Technik, aber nicht
den anerkannten Regeln der Technik. Der Fliesenleger sollte in solchen Fällen die weitere Vorge-
hensweise mit dem Bauherrn abstimmen und gegebenenfalls schriftlich vereinbaren.
Im Allgemeinen gilt:
Auf dem gründlich gereinigten und bei Bedarf mit einer Ausgleichsmasse geebneten Untergrund
wird die Entkopplungsmatte verlegt. Die Verlegung kann lose verlegt oder mit Dünnbettmörtel
fixiert werden. Nach ca. 3-12 Stunden (Herstellerangabe) kann der Fliesenleger die Fliesen oder
Platten direkt auf der Entkopplung verlegen.
Besondere Sorgfalt ist allerdings bei der Vorbereitung eines Dielenfußbodens auf einer Holzbal-
kendecke notwendig. Die Durchbiegung der Decke darf höchstens 1/300 der Länge betragen.
Zunächst müssen Altanstriche, Kleberreste oder Wachsschichten und die umlaufenden Fußleisten
entfernt werden. Anschließend müssen lose Dielen fest mit den Holzbalken verschraubt werden.
Eventuell vorhandene Risse sind mit Spachtelmassen zu schließen. Der umlaufende Spalt zwi-
schen Dielung und angrenzenden Wänden muss ebenfalls verschlossen werden, am günstigsten
mit einem Randdämmstreifen. Dieser sollte nach dem Einbau noch über eine ausreichende Höhe
verfügen (vgl. Lernfeld 8 - bis OKFF). Nach Abschluss dieser Vorbereitungsarbeiten stellt der
Fliesenleger mit einer speziellen Ausgleichsmasse einen ebenen Untergrund her.
Probleme können in öffentlichen Gebäuden durch die erhöhte Belastung entstehen. Die vermehrt
auftretenden Punktlasten führen unter Umständen durch Zusammendrücken zum Brechen der
Entkopplungsmatten. Deshalb sollten in diesen Bereichen (Verkehrslast 3,5 KN/m 2 ) möglichst
dünne Entkopplungsmatten verwendet werden.
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