Civil Engineering Reference
In-Depth Information
- Polymerbitumen-Dachdichtungsbahnen mit verschiedenen Einlagen werden in zwei Lagen
versetzt und mit einer Überlappung von 10 cm kalt verklebt oder als Schweißbahn (Abkür-
zung S) heiß verschweißt.
- Kunststoffdichtungsbahnen aus Polyvinylchlorid (PVC) werden einlagig zwischen Bitu-
menbahnen als Schutzlagen vollflächig verklebt. Voraussetzung dafür ist eine ausgewiese-
ne Bitumenverträglichkeit der PVC-Bahn. Die Stöße von 5 cm Überdeckung werden ver-
schweißt. Bitumenunverträgliche PVC-Bahnen erhalten als Schutzlagen ein Polyestervlies.
Die Stöße werden analog zu den PVC-Bahnen ausgeführt. Achtung: Die PVC-Bahn darf
an keiner Stelle mit Bitumenmaterilaien in Berührung kommen (vgl. Tabellen 10.1 und
10.2 im Abschnitt 10.3.3).
Bei allen Bahnenabdichtungen ist darauf zu achten, dass die Stöße in Gefällerichtung ver-
laufen. Damit wird insbesondere bei dickeren Abdichtungsmaterialien ein Feuchtigkeits-
stau verhindert. Aus dem gleichen Grund ist auf die Ebenheit des Gefälleuntergrundes zu
achten, um eine „Pfützenbildung“ auf der Abdichtung zu vermeiden. Diese würden un-
weigerlich zu Ausblühungen oder Frostschäden führen.
Abdichtungen aus Epoxidharz werden immer auf die Lastverteilungsschicht aufgetragen, da
bei diesem Abdichtungsmaterial im Verbund mit dem Plattenbelag gearbeitet wird. Besonders
bei fehlender Aufbauhöhe und bei Sanierungen ist diese Variante mit einer Schichtdicke von
weniger als 1 mm eine günstige Lösung. Der saubere, staubfreie, tragfähige und ebene Unter-
grund mit ausreichendem Gefälle von 2 % erhält zuerst eine Grundierung auf Epoxidharzba-
sis. Die eigentliche Abdichtung erfolgt im Anschluss in zwei Lagen. Dabei wird jede Schicht
nach dem Auftrag mit Quarzsand abgesandet. Diese Schicht bietet eine bessere Oberflächen-
haftung. Die Eignung aller Materialien für Terrassen sollte durch ein amtliches Prüfzeugnis
nachgewiesen werden.
H Die Schutzlage (oder Trennschicht) besteht aus PE-Folie oder Vliesmaterialien und hat die
Aufgabe, die Abdichtung vor mechanischen Beschädigungen zu schützen. Bei mehrlagigen
Abdichtungen kann auf die Schutzlage verzichtet werden - bei einlagiger Ausführung jedoch
nicht! Es ist auf eine wasserstaufreie Verlegung der Schutzlage zu achten (keine Falten-
bildung).
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J
Dränschicht. Die Dränschicht soll eine zügige und rückstandfreie Ableitung des Regenwassers
ermöglichen. Die Dränschicht kann aus einer ca. 4 cm dicken Kiesschicht der Gesteinskörnung
8/16 bestehen und wird mit einer perforierten Abdeckung (PE-Folie) versehen. Günstiger aller-
dings ist die Verwendung von Kunststoff-Dränagematten oder - platten. Bei der Auswahl soll
auf eine ausreichende Hohlraumhöhe von mindestens 5 mm geachtet werden. Besonders bei
großflächigen Terrassen ist ein absolut ebener Untergrund nur schwer realisierbar, so dass es zur
Wasseransammlung in der Dränschicht kommen kann. Zu diesem unerwünschten Effekt kann es
auch kommen, wenn sich die Dränage in die Abdichtungsschicht eindrückt. In beiden Fällen
sind Frostschäden unvermeidbar. Zur Vorbeugung ist es möglich, biegesteife Trennlagen zwi-
schen der Abdichtung auf Bitumenbasis und der Dränschicht einzubringen. Die einfachere Lö-
sung erfordert eine größere Aufbauhöhe und schränkt damit die Anwendung ein, kann aber un-
kompliziert durch eine Dränagematte mit einer Dicke von mindestens 1 cm erreicht werden.
Sollte es auf einer solchen Matte zum Stauen des Wassers kommen, bietet sich dennoch in den
Hohlräumen genügend Platz, dass sich das Wasser auch bei Frost ausdehnen kann, ohne Druck
auf die darüberliegenden Schichten auszuüben (Bild 11.6).
Bei der Verlegung der Dränschicht auf einer bituminösen Abdichtung muss die Verträglich-
keit geprüft bzw. zertifiziert werden. Ansonsten ist der Einbau einer zusätzlichen Trennlage
notwendig.
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