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b) Elektronische Feuchtigkeitsmessung: Mit dieser Methode kann man an beliebig vielen Stellen
des Estrichs Messungen vornehmen, ohne die Estrichschicht durch Probeentnahmen zu zerstö-
ren - vorausgesetzt, es handelt sich um einen frischen Estrich. Können die beiden Elektroden
nicht in die Estrichschicht hinein gedrückt werden, müssen kleine Löcher gebohrt werden.
Dann werden die Elektroden mittels Kontaktmasse in die Öffnungen gedrückt und der Mess-
wert wird auf dem Gerät einfach abgelesen.
c) Messung mit dem CM-Gerät ( C alciumcarbid- M ethode): Nur diese Methode ist für die Feuch-
temessung anerkannter Weise zugelassen. Die Trockenschrankmethode oder elektronische Ge-
räte können bei zerstörungsfreier Messung mit hoher Messdichte eingesetzt werden. Der end-
gültige Wert muss jedoch mit dem CM-Gerät festgestellt werden (Bild 3.5 im Abschnitt 3).
Die CM-Methode
Damit die Probenentnahme und Durchführung der Messung zügig ablaufen kann, sollte der Mess-
vorgang vorbereitet sein. Zu langes Lagern oder eine Probeentnahme bei direkter Sonneneinstrah-
lung oder Zugluft können das Messergebnis verfälschen.
Die Messung erfolgt an mindestens drei - vom Planer gekennzeichneten - Stellen pro 200 m 2
Fläche (DIN 4725, Teil 4) sowie mindestens einer Messung pro Geschoss.
Bei beheizten Estrichen können die Proben im Umkreis von 2 m von der durch den Hei-
zungsbauer gekennzeichneten Stelle entnommen werden. Dort befinden sich keine Warm-
wasserleitungen.
Jede Messung muss nachvollziehbar sein: Alle Messpunkte sind in der Bauzeichnung einzu-
tragen. Über die Messergebnisse ist ein Protokoll anzufertigen und der Bauherr ist zu infor-
mieren.
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Technologischer Ablauf:
Die Probe wird über den gesamten Estrichquerschnitt entnommen und in einer Schale soweit
zerkleinert, dass die Probestücke problemlos in die Stahlflasche eingefüllt werden können und
später ein völliges Zerkleinern durch die Kugeln in der Flasche möglich ist. Die Menge der Pro-
bestücke ist abhängig von der Art und dem Alter des zu prüfenden Estrichs:
Zementestrich im jungen Alter: 20 g
Zementestrich im Bereich der Belegreife: 50 g
Calziumsulfatestrich: 100 g
Nach dem Einfüllen der Probestücke wird das CM-Gerät schräg gehalten, die Ampulle mit Calci-
umcarbid und anschließend die Stahlkugeln hinzu gegeben, dass CM-Gerät sorgfältig verschlos-
sen und kräftig geschüttelt. Durch das ca. zwei Minuten lange Schütteln zerkleinern die Stahlku-
geln die Probestücke. Nach einer 5 minütigen Pause wird das CM-Gerät nochmals für 1 Minute
geschüttelt, nach weiteren 5 Minuten nochmals kurz aufgeschüttelt und anschließend auf dem
Manometer der angezeigte Wert abgelesen. Aus der dazugehörigen Eichtabelle wird der entspre-
chende Feuchtewert entnommen und in das Protokoll eingetragen (Bild 8.12).
Falls der Fliesenleger beim Entleeren des CM-Gerätes feststellt, dass das Prüfgut nicht völlig
zerkleinert ist, muss der Prüfvorgang einschließlich einer erneuten Probenentnahme wiederholt
werden. Es empfiehlt sich, das Prüfgut jetzt feiner zu zerkleinern.
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