Civil Engineering Reference
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8 Herstellen eines gedämmten Fußbodens
8.1 Konstruktiver Fußbodenaufbau
Fußbodenkonstruktionen bestehen aus einer Lastverteilungsschicht (Estrich), die auf der Rohde-
cke eingebracht wird und die Grundlage für die nachfolgenden Fliesenarbeiten bildet. Zusätzliche
Schichten (Dämmung, Fußbodenheizung) sind unter- oder innerhalb der Lastverteilungsschicht je
nach gewünschten Eigenschaften und Funktionen der Bodenkonstruktion möglich.
Estriche müssen folgende Anforderungen erfüllen:
- ausreichendeDruckfestigkeit , diese ist abhängig von der späteren Nutzung des Estrichs. Bei
der Planung müssen verschiedene Kriterien wie Bindemittelart, Gesteinskörnung, Mischungs-
verhältnis, Zusätze, Klimaverhältnisse während des Einbaus und notwendige Nachbehandlun-
gen berücksichtigt werden.
- Ausreichende Biegezugfestigkeit um die Rissbildung durch Nutz- und Verkehrslasten zu
verhindern.
- Verhinderung der Rissbildung , die zu erwartenden Längenänderungen durch Schwinden
müssen bereits bei der Planung durch den Einbau von Dehnungsfugen berücksichtigt werden.
- HoherVerschleißwiderstand , neben der allgemeinen Widerstandsfähigkeit des verwendeten
Bindemittels und der Gesteinskörnung wird der Verschleißwiderstand auch durch Verdich-
tung, Glättung und Nachbehandlung gezielt beeinflusst. Gerade bei Industrieböden ist der
Verschleißwiderstand die wichtigste Eigenschaft eines Estriches.
- Widerstand gegen chemische Einflüsse , dieser ist abhängig von den Bindemittelarten (Ze-
ment, Calziumsulfat, Magnesia, Asphalt) der einzelnen Estriche. Zu den chemischen Einflüs-
sen gehören Öle, Fette, Lösungsmittel, Säuren und aggressive Wässer.
8.1.1 Estrichgruppen
Estriche werden nach ihrem Verbund mit der Tragkonstruktion in drei Gruppen (Estrichkonstruk-
tionen) eingeteilt:
Der Schwimmender Estrich (S)
Der Estrich auf Trennschicht (T)
Der Verbundestrich (V)
Eine weitere Fußbodenkonstruktion ist der Trockenestrich, dessen Lastverteilungsschicht aus
„trockenem Estrich“ besteht: Gipskartonbauplatten, Verbundplatten oder Spanplatten. Näher auf
die Besonderheiten und das Verlegen von Fliesen und Platten auf dieser Konstruktionen wird im
Lernfeld 17 („Modernisierung einer Belagskonstruktion“) eingegangen, da Trockenestriche in der
Regel in Altbauten zu finden sind.
Der Verbundestrich liegt direkt auf der Rohdecke, hat aber keine starre Verbindung zur Wand.
Er wird durch einen Randdämmstreifen von den angrenzenden Wänden getrennt. Ein Verbundest-
rich besitzt keine positiven bauphysikalischen Eigenschaften. Das heißt, er ist weder wärmedäm-
mend noch trittschalldämmend. Seine Einsatzgebiete beschränken sich daher auf untergeordnete
Räume (Bild 8.1a).
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