Civil Engineering Reference
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Setzungsrisse entstehen durch Baugrundverdichtung und damit verbundenem geringfügigen
Absacken des Gebäudes. Im Allgemeinen sind diese Vorgänge nach ungefähr 2 Jahren abge-
schlossen. Spätere Setzungsrisse lassen auf einen Baufehler schließen und sollten jeden Fliesenle-
ger zur Vorsicht mahnen.
Bild 7.9:
Gipsplombe (mit Datum des Verplombens)
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Bei Trennwänden auf Holzbalkendecken im Altbau bedarf es besonderer Aufmerksamkeit. Diese
Trennwände (Rabitzwände) übertragen ihre Eigenlast oftmals über Holzschwellen direkt auf die
Holzbalken. Risse in diesen Wänden können auf größere Schäden in den tragenden Holzbalken
durch tierische und pflanzliche Holzschädlinge hinweisen. In diesem Fall ist unbedingt durch den
Auftraggeber ein Sachverständiger zu Rate zu ziehen.
Wird bei der Rissuntersuchung festgestellt, dass es sich um ungefährliche (passive) Risse handelt,
können diese durch den Fliesenleger saniert werden.
Risssanierung im Putz:
Zuerst wird der Riss ca. 1 cm breit bis auf den Rissgrund ausgekratzt. Die betreffende Stelle muss
entstaubt werden, eventuell angefeuchtet oder grundiert werden. Anschließend wird der Riss mit
einer schwindarmen Spachtelmasse geschlossen. Als Spachtelmasse darf kein Gips verwendet
werden, da Gipsuntergrund nicht für die Dickbettverlegung geeignet ist.
Rissüberdeckung bei unterschiedlichen Untergründen:
Besonders kritische Kombinationen ergeben sich beim Zusammentreffen von Putz und Stahl bzw.
Putz und Holz. Häufig kommt es auch zu Rissbildungen über Untergründen aus Mauerziegeln und
Beton oder Porenbeton und Zementbeton. Diese Risse entstehen durch die unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten der einzelnen Baustoffe. Sie können nicht durch eine einfache Risssa-
nierung beseitigt werden. Die Überbrückung solcher Bereiche erfordert besondere Maßnahmen,
die im Abschnitt 7.2.6 näher beschrieben werden.
 
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