Travel Reference
In-Depth Information
Auch die sogenannten Bories, fens-
terlose Kuppelhäuschen, die aus fla-
chen Steinen ohne jeden Mörtel auf-
geschichtet sind, bewohnten die Men-
schen in jenem zweiten Jahrtausend
v. Chr. Man findet sie vor allem auf
dem Plateau de Vaucluse und im Lu-
beron (siehe Gordes).
Bis Kupfer und Bronze sich allge-
mein in der Provence durchsetzten,
vergingen mehrere Jahrhunderte.
Wahrscheinlich lässt sich von daher
der Name der Ligurer erklären. So
nämlich nannten die Schriftsteller der
Antike all jene Stämme westlich der
Seealpen, die in ihren Augen Barbaren
waren. Die Bezeichnung bezieht sich
wohl weniger auf einen Stammesna-
men als auf ihre Kulturstufe und sozia-
le Ordnung, deutlich unterlegen ge-
genüber der Kultur der östlichen Mit-
telmeervölker, in der sich die Metalle
bereits völlig durchgesetzt hatten.
Die Ligurer waren in der gesamtem
Provence ansässig und richteten sich
an geeigneten Stellen Zufluchtsorte
ein. Diese waren notwendig gewor-
den, weil der Handel mit Metallen
auch die Gefahr von Raub und Krieg
mit sich brachte. Ein solcher Zufluchts-
ort der Ligurer sind beispielsweise die
Grotten von Calès bei Lamanon in
der Nähe von Eyguières.
Nach diesen Ureinwohnern kamen
die durch Europa ziehenden Kelten
ins Land, die sich anscheinend fried-
lich mit ihnen vermischt haben. Die so
seit etwa dem 6. Jh. v. Chr. und beson-
ders im 4. Jh. v. Chr. entstandene
Mischbevölkerung nennt man darum
keltoligurisch. Die Keltoligurer organi-
Fortleben nach dem Tod günstig be-
einflussen.
In die Jungsteinzeit gehören auch
die Menhire (senkrecht stehende, roh
behauene Felsblöcke), die meist bei
Gräbern gefunden wurden; u. a. kann
man sie im Musée Calvet in Avignon
und im Musée d'Histoire Naturelle in
Nîmes bewundern.
Borie
 
Search WWH ::




Custom Search