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doch höchstens von weidenden Scha-
fen gestört. Verlassen, ja öde scheint
das Land, doch birgt es in Wahrheit Er-
staunliches; vor allem im zeitigen Früh-
jahr, wenn es seine Blütenpracht ent-
faltet mit Milchstern, Goldstern, Lilien,
Iris, Traubenhyazinthen, Narzissen,
Orchideen und Gladiolen. Etwa Ende
Mai verdorrt dieser Pflanzenteppich,
und die Landschaft wird wieder zu ei-
ner Ödnis - bis zu den Herbstregen.
Im Oktober nämlich erwachen die ein-
jährigen Pflanzen oder solche, die aus
Erdsprossen, Zwiebeln und Knollen
entstehen, wieder zu neuem Leben
und erhalten sich als Winterteppich bis
in das folgende Jahr hinein.
Die Garrigue besteht jedoch vor al-
lem aus immergrünen Pflanzen, meist
Hartlaubgewächsen: Strauchhohe
Steineichen verteilen sich über die
weiten Ebenen, und darunter legt sich
das Gestrüpp der stacheligen Kermes-
eiche über das Land. Anderswo wach-
sen Wacholderbüsche, Lorbeerbäu-
me, Stechginster und Zistrosen. Der
Duft der Garrigue ist das Berau-
schendste: Er entsteigt den Aroma-
Drüsen von kleinen Sträuchern und
Kräutern, vor allem Thymian, Rosmarin
und Lavendel, die sich ein Plätzchen
auf dem Boden zwischen Bäumen und
Lavendel gedeiht in der
Hochprovence besonders gut
 
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