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Östlich von Roussillon
getrieben durch göttliche Inspiration,
umarmte sie den am Kreuz hängen-
den Christus, der blutige Tränen wein-
te. Drei Tage später läuteten die Glo-
cken der Kapelle ganz von selbst, und
das Wunder wiederholte sich - dies-
mal für eine geschlagene Stunde und
im Beisein aller Stadtautoritäten - des
Priesters, des Arztes, des Bürgermeis-
ters und des Gendarms. Der Bischof
wurde alarmiert, schenkte der Ge-
schichte keinerlei Glauben und setzte
die gotteslästerliche Lügnerin sofort
für mehr als ein Jahr hinter Gitter. Im-
mer wieder beteuerte die moderne
Jeanne d'Arc ihre Unschuld, starb je-
doch trotzdem ohne das Pardon der
Kirche. Jedenfalls gab es nach ihr kei-
ne Wunder mehr in St-Saturnin - und
das Christusbild verschwand auf uner-
klärliche Weise. Noch heute strahlt der
Ort eine gewisse Magie aus ...
Hotel/Restaurant: Le Mas de la Tour** / ⁄⁄⁄ ,
Perrotet, 84400 Gargas, Tel. 04.90.74.12.10,
Fax 04.90.04.83.67. Logis-de-France-Hotel,
untergebracht in einem echten Mas aus dem
12. Jh., der einst zur Abtei Sénanque gehörte.
Mit hübscher Frühstücksterrasse und
Schwimmbad. Vom Restaurant Blick auf den
Luberon. Menü um 30 .
Camping: Les Chênes Blancs***, Route de
Gargas, 84490 St-Saturnin-lès-Apt, Tel.
04.90.74.09.20. Großer Campingplatz (fast
200 Plätze) mit einigem Komfort. Zwei
Schwimmbäder, Fahrradverleih. Geöffnet
von Mitte März bis Oktober.
Olivenöl: Moulin Julien, Route d'Apt, St-Sa-
turnin-lès-Apt, Tel. 04.90.75.56.24. Hier wird
hochwertiges Olivenöl nach alter Tradition
hergestellt. Geöffnet Juli, Aug. 9-12 und 15-
18 Uhr, sonst nur nachmittags 14-16 Uhr, So
geschlossen.
Weiterreise: Die wunderschöne Straße
nach Monieux und Sault und zu den Nesque-
Schluchten (D 943) führt mitten durch die
St-Saturnin-lès-Apt XII/A1
Die D 227 führt von Roussillon nach
St-Saturnin-lès-Apt, das sehr zu Un-
recht wenig besucht ist. Hinter den
hübschen Häusern und Gassen des
Dorfes erhebt sich ein langer, hoher
Fels mit Burgruinen und einer Kapel-
le. Der Aufstieg lohnt sich unbedingt.
Fahren Sie dazu über die Rue de la
Combe bis zum Parkplatz am Fuße
des Felsens, der durch eine hohe Stau-
mauer begrenzt ist. Der Fußmarsch
auf den Felsen (Vorsicht: keine Befesti-
gungen!) bis hin zu einem kleinen
Stausee in luftiger Höhe dauert nur ei-
nige Minuten. Nach dem Überqueren
der Brücke beginnt die Entdeckung
der Ruinen einer Festung vom Anfang
des 11. Jh., die sich über die ganze
Länge des Felsens erstrecken. Das
ehemalige Schloss wurde schon im
15. Jh. aufgegeben und in den Reli-
gionskriegen dann zerstört. Die Dorf-
bewohner aber zogen erst im 17. und
18. Jh. vom Felsen zu dessen Füßen.
An das längst vergessene Dorf erin-
nert allein die romanische Chapelle
du Calvaire von 1056, auf der Spitze
des Felsens einsam dem Wind ausge-
setzt.
Genau an dieser Kapelle soll sich im
19. Jh. ein Wunder von überregiona-
lem Interesse zugetragen haben: Eine
gewisse Rose Tamisier, bereits bekannt
durch allerlei wunderliche Taten und
nach eigenen Aussagen in direktem
Kontakt mit der Heiligen Familie ste-
hend, schlief in der Nacht vom 10.
September 1850 vor der Kapelle. An-
 
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