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und birgt zudem noch eine weitere
Besonderheit: Seine Kirche ist eines
der schönsten romanischen Gebäude
der Umgebung und besitzt ein mit Vo-
luten aus Akanthusblättern dekoriertes
Kranzgesims nach antikem Vorbild. Im
Hauptschiff vom Ende des 12. Jh. mit
seiner halbrunden Apsis fällt vor allem
das ausgewogene System von tragen-
den Bögen und Doppelbalken auf. Die
Seitenschiffe wurden im 13. Jh. hinzu-
gefügt.
Rund um die Kirche sind eigenartige
Nischen in den Fels gehauen, Stein-
gräber, die so klein sind, dass sie nur
Kinder oder Babys aufnehmen konn-
ten. Der Kirchenpatron Pantaléon, ein
Arzt und Märtyrer aus Nikomedien
(3. Jh. n. Chr.), soll nämlich die Wun-
derkraft besessen haben, Kinder wie-
der zum Leben zu erwecken. Aller-
dings nur für einige Minuten - gerade
so lange, um ihnen die Taufe zu spen-
den und sie zum ewigen Leben zu
führen. Es war im Jahre 1722, als man
Pantaléon die Kapelle weihte, denn
seit 1720 wütete die Pest in der Pro-
vence - ein letztes, jedoch viele Opfer
forderndes Mal.
In großer Panik errichtete man da-
mals eine 100 km lange Pestmauer im
Vaucluse-Hochland, die das Comtat
Venaissin vor der Seuche bewahren
sollte (vgl. Exkurs). Reste von ihr kann
man unter anderem in der Nähe von
Murs sehen. Vorher sollte man jedoch
einen Blick auf den malerisch gelege-
nen Weiler selbst werfen mit seinem
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