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Anreise/Weiterreise 6
Mit dem Auto: L'Isle-sur-la-Sorgue liegt di-
rekt an der N 100, sodass sehr gute Verbin-
dungen nach Avignon, zum Luberon und
nach Apt bestehen. Die D 938 führt südlich
nach Cavaillon und nördlich nach Pernes-les-
Fontaines.
Mit dem Bus: Siehe Fontaine-de-Vaucluse.
und Treppchen, Gewölben und engen
Gassen. Wie Ménerbes im Luberon
gehört es zu den Dörfern, die als
schönste Frankreichs betitelt sind. Die
Gemeinde versucht in den letzten Jah-
ren verstärkt, von diesem Kapital zu
profitieren. Ungerührt von Bürgerpro-
testen gegen die „Côte-Azurisierung“
fördert Bürgermeister Chobert den
Massentourismus und lässt dafür so-
gar zwei Feriendörfer unterhalb von
Gordes bauen.
Gordes
XI/C1
Man erreicht das Land von Gordes am
Fuße der Vaucluse-Berge entweder
von Süden über die N 100 oder aber
von Norden über die reizvolle Route
Touristique von Fontaine-de-Vaucluse
her. Wir entscheiden uns für Letztere
und stoßen auf dem Weg auf Cabriè-
res-d'Avignon, das in der Sonne döst.
Kaum vorstellbar in dieser friedlichen
Ruhe ist der blutige Tag des Jahres
1545, als das Schloss (heute Privatbe-
sitz und nicht zu besichtigen) von
Söldnerheeren des französischen Kö-
nigs und des Papstes unter dem Kom-
mando von Meynier d'Oppède ge-
stürmt wurde. Hier hatten sich unter
Eustache Marron, einem Mann aus Ca-
brières, die letzten Waldenser verbar-
rikadiert. Dieser Schlag gegen die
„Ketzer“ endete mit ihrer völligen Aus-
rottung. (Siehe Exkurs im Kapitel „Lu-
beron“.)
Von Oliven- und Mandelbäumen
gesäumt, windet sich die Straße nach
Gordes steil den Berg hinauf. Kurz vor
dem Dorf eröffnet sich der klassische
Blick: Hoch auf seinem Felsen über
dem Tal des Coulon thront das Dorf -
ein goldenes Steingewirr mit Terrassen
Sehenswertes
Schon von Weitem malt sich die Sil-
houette des trutzigen Renaissance-
Schlosses ab. Bertrand de Simiane er-
richtete es Mitte des 16. Jh. an der Stel-
le der mittelalterlichen Burg der Fami-
lie Agoult. Nicht zu übersehen sind
Anlehnungen an die strenge Verteidi-
gungsarchitektur des Mittelalters. Im
Inneren dagegen ziert ein prachtvoller
Renaissance-Kamin von 1541 eine
ganze Wand des großen Schlosssaals.
Lange Zeit war der Bau dem Verfall
überlassen, bis der ungarische Künst-
ler und Wahlfranzose Victor Vasarély
sich an seine Restaurierung machte.
Bis kurz nach dem Tod des Op-Art-
Mitbegründers beherbergte das
Schloss von Gordes dessen Didakti-
sches Museum. Seit 1997 hat ein an-
derer Künstler hier Einzug gehalten:
der flämische Maler Pol Mara, der bis
zu seinem Tod 1988 in Gordes lebte.
Im Zentrum seiner collagenartigen,
farbenfrohen Kunst steht der weibliche
Körper, welcher auf den Bildern einge-
bettet wird in die verschiedensten Zu-
 
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