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ist eine Besonderheit hebräisch-com-
tadinischer Tradition.
Das Musée Juif Comtadin in der al-
ten Bäckerei zeigt den Backofen für
das ungesäuerte Brot sowie jüdische
Grabsteine, Kultobjekte und Bücher.
(Genauere Informationen zu den Ju-
den in der Grafschaft Venaissin im Ka-
pitel „Carpentras“).
Afrika, andere behaupten, dass Indien
oder auch China ihr Vaterland sei.
Sicher ist nur, dass sie recht spät in der
Melonen-Stadt Cavaillon ankam. Wäh-
rend sie rund um das restliche Mittel-
meer bereits im 5. Jh. verbreitet war,
musste Frankreich noch warten, bis
Charles VIII. gegen Ende des 15. Jh. die
Melone aus Neapel mitbrachte.
Viele weltliche Herrscher und hohe
Geistliche liebten das Kürbisgewächs,
von dem man gar nicht genau weiß,
ob es Obst oder Gemüse ist. Kathari-
na de Medici zum Beispiel aß sich re-
gelmäßig krank an Melonen; als
Grund ihres Unwohlseins sah sie je-
doch die Sorgen um ihr Königreich an
- und nicht etwa die 27 auf einmal
verdrückten süßen Früchte. Hätte sie
vom Melonentod gewusst, der den
Päpsten Paul II. und Clemens VIII. so-
wie dem Herzog Albert II. von Öster-
reich nachgesagt wird, so hätte sie
vielleicht die delikate Frucht von ihrer
Speisekarte gestrichen.
Die Melone braucht zum Gedeihen
sehr viel Sonne, reichlich Wasser und
einen guten Boden, den sie so sehr
aussaugt, dass ein Feld nur zwei bis
drei Jahre mit Melonen bebaut wer-
den kann. Ihr ärgster Feind ist der Mis-
tral, vor dem Pappeln, Zypressen und
Schilfrohrhecken, die sogenannten
cannes , schützen.
Die Ernte läuft in drei Etappen ab:
Von April bis Mai kommen die Melo-
nen aus dem beheizten Treibhaus, von
Mai bis Mitte Juni kauft man solche,
die unter Plastikschläuchen gereift
sind, und schließlich bieten die Bauern
von Mitte Juni bis Ende September die
Synagoge/Musée Juif Comtadin, Rue
Hébraïque, Tel. 04.90.76.00.34. Tgl. außer Di,
April-Sept. stdl. Führungen (erste 9.30 Uhr,
letzte 17.30 Uhr), Okt. 9-12 und 14-17 Uhr,
Nov.-April stdl. Führungen (erste 9 Uhr, letz-
te 16 Uhr). Eintritt 3 , Schüler/Studenten
frei. Der Eintritt ins Musée de l'Hôtel Dieu ist
im Preis inbegriffen.
Unweit von hier zeigt das kleine
Musée de l'Hôtel Dieu, unterge-
bracht in der barocken Kapelle des
ehemaligen Hospitals (1755-58), die
Sammlung der Cavailloneser Familie
Jouve, die sie Anfang des 20. Jh. der
Stadt schenkte: Funde zur Vorge-
schichte des Luberon aus Grotten der
Umgebung, darunter ein weibliches
Skelett aus der Nähe von Robion, grie-
chische, keltische und römische Ge-
genstände vor allem vom St-Jacques-
Hügel, Zeichnungen und Modelle des
römischen Bogens.
Musée de l'Hôtel Dieu, Porte d'Avignon,
Tel. 04.90.76.00.34. Geöffnet tgl. außer Di,
Mai-Sept. 9.30-12.30 und 14.30-18.30 Uhr,
Okt. 9-12 und 14-17 Uhr. Nov.-April ge-
schlossen. Eintritt siehe Synagoge.
Die Cavaillon-Melonen
Die Herkunft der Melonenfrucht ist
ungewiss. Für manche kommt sie aus
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