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blickt auf einen riesigen Park, Skulptu-
rengärten à la française und 105 Hek-
tar Weinberge zwischen Durance und
der Trévaresse-Bergkette, die einen
guten A.O.C. Côteaux d'Aix hervor-
bringen.
Lambesc zehrt vor allem von der
Zeit zwischen 1646 und 1786, als es
Sitz der Etats Généraux war, der Gene-
ralstände der Provence. Das brachte
ihm nicht nur den Namen „le Versail-
les Aixois“ ein, sondern bescherte
dem Städtchen auch seinen bis heute
sehr urbanen Charakter mit einem Pla-
tanenboulevard, prächtigen Hôtels
particuliers, großen Plätzen und schö-
nen Brunnen. Vieles wurde jedoch
zerstört, nicht nur durch das Erdbeben
von 1909, sondern auch im Zweiten
Weltkrieg von den Deutschen.
In der Blütezeit entstand auch die
Eglise de l'Assomption (1700-41) an
der Stelle einer romanischen Kirche.
Für die großen Zeremonien während
der Zusammenkünfte der General-
stände war diese zu klein geworden,
der Glockenturm blieb ihr einziger
Überrest. Die neue Kirche dagegen
ist eins der seltenen Beispiele für reli-
giöse Barockbauten in der Provence
und besitzt im Innern mehrere Altar-
aufsätze und Gemälde (17.-19. Jh.),
darunter eins von Nicolas Mignard
(1630).
Auch der Campanile auf der Porte
de Salon, einem der alten Stadttore,
ist eine Seltenheit. Im Gitterkäfig ist
seit dem 17. Jh. die Familie Jacquemart
eingesperrt, ein Schmied mit seiner
Gattin samt Kindern, die für das Läu-
ten der Glocke zuständig sind - alle-
samt Holzpuppen des Aixoiser Künst-
lers Mouttet. Sehenswert schließlich
sind die Bonne Fontaine (1500), der
älteste Brunnen der Stadt, und ein ku-
rioser Lavoir (Waschhaus) von 1785,
beide neben dem Office de Tourisme.
Château de Fonscolombe: 13610 Le Puy-
Ste-Réparade, Tel. 04.42.61.89.62. Besichti-
gung: siehe Pavillon de Lenfant.
Ein Abstecher nach Meyrargues ver-
spricht einen schönen Blick auf das Tal
der Durance, und zwar von dem mit-
telalterlichen Schloss aus, das nicht nur
im 17. Jh. von den Albertas (ebenfalls
einflussreiche Aixoiser Parlamentarier)
umgestaltet wurde, sondern nochmals
in jüngster Zeit zu einem hübschen
Hotel.
Weiter auf der D 13 passiert man Le
Puy-Ste-Réparade und sollte danach
den Umweg durch Felder und Alleen
zum malerischen Örtchen St-Estève-
Janson im Durance-Tal nicht auslas-
sen: Von hier führt eine schöne Pass-
straße (D 66) durch bergige, wilde
Garrigue-Landschaft mit Blick auf Du-
rance und Luberon nach Rognes. Das
Erdbeben zu Anfang des 19. Jh. zer-
störte auch den Vorgänger dieses Dor-
fes, von dem Ruinen - darunter Reste
der mittelalterlichen Festung - auf
dem Plateau de Foussa zeugen. Be-
rühmt geworden ist das Örtchen
durch seinen ockerfarbenen Stein, der
zusammen mit dem Bibémus (im Vic-
toire-Massiv) den Aixoiser Hôtels ihre
warme, leuchtende Farbe verlieh.
Schlägt man die D 15 Richtung Lam-
besc ein, kann man noch heute den
Abbau besichtigen.
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