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Die Südseite des Cours präsentiert
sich ruhig und nobel, nur abends in
milde Sonne getaucht. In ihren majes-
tätischen Hôtels haben heute Banken,
Confiserien und ein Teil der Univer-
sität ihren Sitz. Eine ausgewogene
Schönheit zeigt das größte unter ih-
nen, das Hôtel Forbin, 1656 von Pier-
re Pavillon erbaut. Von dessen Eckpfei-
ler beobachtet eine Jungfrau das Trei-
ben auf dem Cours; seinen Balkon
mit schmiedeeisernem Gitter stützen
kunstvoll in den Stein gehauene
Blätter.
Zwei mächtige Atlanten hingegen
tragen den Balkon des ältesten Her-
renhauses des Cours, des Hôtel Mau-
rel de Pontevès. Erbaut wurde es
1647 von Jean Lombard, welcher zu je-
ner Zeit gerade dabei war, das Quar-
tier Mazarin zu entwerfen.
Auf Initiative Michel Mazarins, dama-
liger Erzbischof von Aix, entstand zwi-
schen 1646 und 1653 dieses völlig
neue Viertel südlich des Cours Mira-
beau, angelegt im Sinne der Stadtpla-
nung des 17. Jh.: Im Gegensatz zum
Gassengewirr der Altstadt verlaufen
seine geraden Straßen ausschließlich
parallel und in rechten Winkeln. Biegt
man vom Cours in die Rue Joseph Ca-
bassol ein, so findet man an der nächs-
ten Kreuzung gleich einen der schöns-
ten Paläste des Viertels: das Hôtel de
Caumont (um 1720) mit einem groß-
zügigen Ehrenhof und einer prächti-
gen Vorhalle, deren Decke Atlanten
stützen. Keine Umgebung könnte bes-
ser die angehenden Musiker inspirie-
ren, die hier das „Konservatorium Da-
rius Milhaud“ besuchen, benannt nach
dem berühmten Aixoiser Komponisten
(1892-1974).
Ein paar Schritte weiter erstreckt sich
die hübsche Place des Quatre Dau-
phins, ein Platz, der nie Handel und
Markttreiben diente, sondern von An-
fang an nur der Erbauung vorbehalten
war. Seinen Namen erhielt er von dem
in seiner Mitte sprudelnden Barock-
brunnen mit vier Delphinen von Jean-
Claude Rambot (1667).
Auf der gleichen Achse, der Rue
Cardinale, liegt die so ins Viertel inte-
grierte Kirche St-Jean-de-Malte. Im
späten 13. Jh. vom Malteserorden er-
richtet, stellt sie eines der seltenen
Werke gotischer Baukunst in der Pro-
vence dar. Der angrenzende ehemali-
ge Palais de Malte beherbergt das
Kunstmuseum Granet.
Die Altstadt
Ein Altstadt-Spaziergang kann an der
Fontaine Mossue beginnen, von wo
man über die Rue Clemenceau zur
Rue Espariat gelangt. Im Hôtel Boyer
d'Éguilles von 1675 ist das Musée
d'Histoire Naturelle mit seinen Dino-
sauriereiern untergebracht.
Ganz in der Nähe kann man den
vielleicht schönsten Platz von Aix be-
wundern, die Place d'Albertas, um
1745 von der Parlamentarierfamilie
gleichen Namens als private Terrasse
erbaut. Das harmonische Ensemble
mit seinen eleganten Fassaden bildet
heute einen idealen Hintergrund für
sommerliche Konzerte (Aix en Musi-
que).
Die ausgedehnte Place Richelme
dagegen, zu erreichen über die Rue
 
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