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Sicherheit
Buchtipp
Schutz vor Gewalt und Kriminalität un-
terwegs von Matthias Faermann, erschie-
nen in der Praxis-Reihe des R EISE K NOW -
H OW Verlags.
Hier sind vor allem Autoaufbrüche zu
nennen. Sie gehören in der Provence
zur Tagesordnung, und zwar schlicht-
weg überall und keineswegs nur in
berüchtigten Vierteln oder Gegenden.
Es passiert in einsamen Bergdörfern
und in den feinen Ecken der Städte
ebenso wie auf Touristenparkplätzen.
Fast immer geht es um das tatsächli-
che oder vermutete Gepäck, seltener
um das Radio, noch seltener um das
ganze Auto, Letzteres meist nur bei
besonders gefährdeten Autotypen.
Was kann man tun? Nach unserer Er-
fahrung besteht der beste Schutz da-
rin, nichts im parkenden Wagen aufzu-
bewahren und dies auch überdeutlich
zu zeigen. So sollte das leere Hand-
schuhfach geöffnet werden, und bei
Autos mit Heckklappe empfiehlt es
sich, die Hutablage zu entfernen, um
einen Blick in den ebenfalls leeren Kof-
ferraum zu ermöglichen. Viele Franzo-
sen, die ein Modell mit Stufenheck
fahren, lassen die Kofferraumklappe
nur angelehnt oder gleich den ganzen
Wagen unverschlossen. So vermeidet
man zerstörte Schlösser und/oder ein-
geschlagene Scheiben.
Eine weitere Möglichkeit, allerdings
nur in Städten, ist das Parken in einer
bewachten Tiefgarage. Hier kommt
es auf den persönlichen Eindruck an -
die Erfahrung lehrt, dass demonstrativ
aufgehängte Videokameras nichts nüt-
zen, wenn sichtbar niemand den Mo-
nitor bewacht. Wer in einem Stadtho-
tel der gehobenen Klasse wohnt, muss
sich meist keine Sorgen machen, die-
se Häuser verfügen in der Regel selbst
über eine Garage oder vermitteln den
sicheren Unterstand.
Schließlich kann man in Kleinstädten
oder Dörfern versuchen, einen Tank-
wart oder Kellner um ein waches Au-
ge zu bitten, natürlich gegen ein gutes
Trinkgeld.
Die französische Polizei unterteilt
sich in die Police Nationale und die
Gendarmerie Nationale, wobei sich de-
ren Aufgabengebiete weitestgehend
überschneiden. Bei Problemen oder
Fragen kann man sich deshalb an Be-
amte beider Polizeiformen wenden.
Niemand sollte sich allerdings in der
Provence allzusehr auf die Polizei ver-
lassen. Wir wissen nicht, ob sie dem
Problem gegenüber unfähig ist oder
vielmehr unwillig. Letzteres legt fol-
gender Fall aus Arles nahe: Am Stadt-
rand wurde ein deutsches Wohnmobil
mit zahlreichen Wertsachen ausge-
räumt. Eine Anwohnerin verfolgte al-
les, notierte sich die Autonummer der
Diebe und begleitete die Urlauber zur
Polizei. Nach längerer Überredungs-
zeit (!) bequemte sich der Beamte, in
der Computerdatei nachzusehen. Als
Halter des Wagens fand er einen ein-
schlägig vorbestraften Mann, auf den
die Beschreibung der Zeugin passte.
Jede weitere Tätigkeit in diesem Fall
lehnte die Polizei ab. Die deutschen
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