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St-Gilles noch ein Ort der Toleranz -
schickte Innozenz III. ihm einen Lega-
ten mit der Aufforderung, endlich ge-
gen die Abtrünnigen vorzugehen. Ray-
mond soll darauf befohlen haben, den
Gesandten noch in St-Gilles zu ermor-
den. Dafür exkommunizierte ihn der
Papst, und nicht nur das: Am 12. Juni
1209 ließ der Pontifex maximus den
König nackt vor dem Portal von St-Gil-
les Abbitte leisten und ihn dann, vor
den Augen einer gaffenden Menge,
mit Rutenhieben in die Kirche treiben
bis vor das Grab des Ermordeten. Ray-
mond setzte später seinen Widerstand
gegen die Katharer-Verfolgung fort,
was ihm bald einen päpstlichen Kreuz-
zug gegen sich und den vollständigen
Verlust seiner Macht einbrachte.
Teile des Klosters brannten im 16. Jh.
die Hugenotten nieder; die Fassade
blieb glücklicherweise erhalten. St-Gil-
les hatte da schon längst seine Bedeu-
tung eingebüßt - aufgrund der bluti-
gen Kreuzzüge gegen die Albigenser,
durch nachlassende Pilgerfahrten, die
Zugehörigkeit zu Frankreich und auch
durch die Konkurrenz der Neugrün-
dung Aigues-Mortes.
Sehenswertes
An der Place de la République liegen
die erhalten gebliebenen Teile des mit-
telalterlichen Klosters, also die Kirche
mit der Krypta darunter und ihrer be-
rühmten Fassade. (Die Fassade geht
nach Westen; es ist daher ratsam, St-
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