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Krautbewuchs und flachen Wachol-
dersträuchern; schließlich die Sansouï-
res, die Steppen der Camargue, durch-
zogen von einem Netz an Lagunen
und Brackwasserseen, nur 40 cm bis
1,80 m tief. Salicorne , das rote Salz-
kraut, bildet einen dichten Teppich auf
diesem Boden; hier und da blitzt nack-
ter Schlamm hervor, nicht selten salz-
verkrustet. Im Osten sind die Sansou-
ïres weitgehend zerstört durch die
Salzindustrie.
Die Moyenne Camargue: Den
Übergang zwischen der unteren und
dieser etwas nördlicher gelegenen Ca-
margue bilden die Sümpfe, die Marais,
und die Enganes mit dichterem Sali-
corne-Bewuchs als in den Sansouïres.
Hier wächst auch die saladelle , die
kleine violette Blume der Camargue,
die jede Braut in ihrem traditionellen
Hochzeitsbouquet trägt. Die Sümpfe
verschwinden ab März unter Schilf-
rohr ( roseau , auf Provenzalisch sango ),
mit dem man einst die Gardian- und
Schäferhütten deckte.
Der Baumbestand ist karg; außer Ta-
marisken, die dem Wind gut widerste-
hen können, wächst hier kaum etwas.
Und die Wäldchen an den Ufern der
Rhône geben nur eine schwache Vor-
stellung davon, wie die dicht bewalde-
te Camargue einst ausgesehen haben
mag.
Die Haute Camargue: Der Norden
wird von der Landwirtschaft genutzt.
Vor gar nicht langer Zeit gab es hier
noch weite Wiesen, pelouses , wo die
Stiere und Pferde weideten. Doch die
Reisbauern haben immer mehr Land
okkupiert, sodass kaum noch natürli-
che Weiden bestehen und die Tiere
sich mit den Sansouïres begnügen
müssen.
Die Tierwelt der Camargue
Die Vielfalt der Lebensräume machen
die Camargue zur Heimat von Tieren,
die entweder sowohl zu Wasser als
auch zu Land leben können, wie Libel-
len, Mücken und Amphibien, oder
welche die Fähigkeit haben, sich
schnell von einem Ort zum anderen
zu bewegen, um sich vor den Eskapa-
den der Natur zu schützen, wie Vögel
und Säugetiere. Letztere, obwohl nur
selten sichtbar, sind vertreten durch
Wildschweine, Füchse, Kaninchen und
Biber.
Aber es sind die Vögel, welche die
Berühmtheit der Camargue ausma-
chen: Es gibt nicht weniger als 356 Ar-
ten, manche darunter sind sehr selten.
Viele von ihnen sind Wandervögel
und so nur zu bestimmten Zeiten in
der Camargue anzutreffen.
Von April bis September nisten hier
Seeschwalben, Bienenfresser, Blau-
racken und Wiedehopfe; zwischen
September und März sind es vor allem
die Enten (mehr als zehn Unterarten,
mehrere zehntausend Exemplare!). Im
Herbst machen vor allem Singvögel
aus Europa hier Halt auf ihrem Weg
nach Afrika, im Frühjahr - auf dem
Rückweg - steuern sie wieder die Ca-
margue an. Das ganze Jahr über kann
man am Etang de Vaccarès bzw. von
der Capelière aus Mariskensänger, Sei-
densänger und Bartmeisen beobach-
ten, von August bis März auch
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