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len Naturpark erklärt; und seit 1975
besteht die strenge Schutzzone rund
um den Etang de Vaccarès. Diese Sei-
te der Camargue ist ungleich ent-
deckenswerter als jene, welche die un-
zähligen Klischees inspiriert, doch sie
erfordert auch viel mehr Rücksicht
und Geduld.
Unser Kapitel umfasst das Delta im
engeren Sinne, das sich auf 85.000
Hektar zwischen den beiden Armen
der Rhône erstreckt, le Grand Rhône
im Osten und le Petit Rhône im Wes-
ten; darüber hinaus auch die kleine
Camargue weiter östlich im Départe-
ment Gard und schließlich St-Gilles
mit dem berühmten romanischen Por-
tal seiner Kirche sowie die Retorten-
städte Aigues-Mortes und La-Grande-
Motte, die eine wehrhaft und aus dem
13. Jh, die andere eine moderne
Touristenhochburg.
spenstig, hielt sich jener dafür schad-
los und holte es sich an anderer Stelle
zurück.
Später gesellte sich der Mensch die-
sem Wettstreit hinzu, wollte fischen, in
den Wäldern jagen und später gar das
Land bebauen und seine Tiere darauf
weiden lassen. Vor allem die Römer
müssen damit begonnen haben; kein
leichtes Unterfangen, denn das Delta
hatte mitnichten aufgehört, sich zu be-
wegen, und ohnehin war mit versalz-
tem oder überschwemmtem Boden
nicht viel anzufangen. Nach ihnen
trauten es sich nur noch einige Zister-
ziensermönche und Johanniter zu,
dem Boden etwas abzuringen. Sie be-
schränkten sich gezwungenermaßen
auf Salzgewinnung und den Anbau
auf sicheren Waldlichtungen, die das
Wasser nicht erreichte.
Seit dem 16. und 17. Jh. entstanden
hier und da erste Deiche, und das
Land wurde leichter nutzbar. Die
großen Mas und Châteaux, die man
bis heute inmitten immenser Domä-
nen sieht, stammen aus dieser Zeit. Im
17. und vor allem 18. Jh. fiel der dichte
Wald der Camargue dem Schiffbau
von Arles zum Opfer; bis heute ist
kaum wieder aufgeforstet worden.
Trotz aller Bemühungen des Men-
schen schien die Camargue ihn immer
noch nicht so recht dulden zu wollen
und bewegte sich wie eh und je.
Die Umwälzung erfolgte in der Mit-
te des 19. Jh., als man genug techni-
sches Wissen angesammelt hatte, um
die beiden Rhône-Deiche und die
40 km lange Digue à la Mer (Deich
von 1860) zu bauen. Seither hat die
Entstehung und Geschichte
Die Camargue ist ein Schwemmland,
ein Sumpfgebiet, das im Laufe vieler
tausend Jahre durch das Zusammen-
wirken der Rhône und des Meeres
entstand. Die ungebändigten Fluten
der Rhône führten alles mit, was sie zu
fassen bekamen - Geröll, Erde, Steine,
Baumstümpfe und Schlamm - und
ließen es zurück, bevor sie sich ins
Meer stürzten. Was gerade Land ge-
worden war, konnte ebenso gut gleich
wieder unter Wasser verschwinden,
sodass die Camargue stets in Bewe-
gung blieb durch das Spiel, das Fluss
und Meer mit ihr trieben: Machte die-
ser dem anderen ein Stück Land ab-
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