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Die
Camargue
Überblick
Wilde Pferde galoppieren mit fliegen-
den Mähnen über weite Sandstrände,
Flamingos staksen graziös durch ho-
hes Schilf, und Herden tiefschwarzer
Stiere weiden friedlich auf feuchten
Wiesen. Dunkelblau schimmernd wellt
sich das Wasser der Etangs und ver-
schwimmt mit dem Sumpf. Eigentlich
schon Land - und doch keines mehr.
Hier, wo sich die Rhône aufs Meer zu-
bewegt, teilt sie sich in zwei Arme, zö-
gert und windet sich, als wollte sie mit
aller List verhindern, dass das Meer sie
verschlingt. Das Land, das sie so zer-
furcht und durchwässert hat, ist die
Camargue, eine amphibische, geheim-
nisvolle Welt: nicht Land, nicht Wasser,
sondern gleichsam beides. Das mag
an den ersten Schöpfungstag erin-
nern, als die Elemente noch nicht von-
einander geschieden waren.
Das Delta der Rhône erscheint wie
die Inkarnation eines Naturparadieses,
wie die letzte Bastion ursprünglicher
Landschaft am zugebauten Mittel-
meer. Reisende suchen hier den
Rausch der Einsamkeit, Ruhe, Freiheit
und einen Hauch von Abenteuer.
In der Camargue treffen sich Jahr
um Jahr die fahrenden Völker Europas,
pilgern zu ihrer Heiligen, der schwar-
zen Sara, um danach wieder ihrer We-
ge zu ziehen. Und dann sind da noch
die Gardians, raue Männer mit breit-
krempigen, schwarzen Hüten, die vom
Rücken ihrer Pferde aus ihre Herden
zusammenhalten. Oder die Razeteurs
in den Arenen, die den wilden Stieren
mutig ihre Trophäen entreißen. Ein
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