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Direkt nebenan, auf dem höchsten
Punkt der Stadt (25 m), liegt die Kirche
Notre-Dame-de-la-Major mit romani-
schem Schiff, gotischem Chor und ei-
ner Fassade aus dem 17. Jh. (erneuert
im 19. Jh.). Von hier kann man über
die Place Portagnel zu den Überresten
der ursprünglich römischen, doch in
ihrem heutigen Zustand mittelalterli-
chen Stadtmauer am Boulevard Emile
Combes hinabsteigen, von deren Ost-
seite etwa 100 Meter erhalten sind.
Durch die Porte de la Redoute oder
Porte d'Auguste führte die antike Via
Aurelia in die Stadt hinein.
ßen tanzen, riesige, bunte Paellapfan-
nen dampfen und duften - dann wird
dieser Platz wirklich unvergesslich.
Über allem Treiben wacht die wür-
devolle Statue des provenzalischen
Dichterfürsten Frédéric Mistral, 1909
von Théodore Rivière aus Stein ge-
schaffen. Seit einigen Jahren tummeln
sich auch wieder wie früher die Promis
und Matadore hinter der schönen Fas-
sade des Grand Hôtel Nord Pinus
oder sitzen im Café davor. Links sieht
man zwei römische Säulen in die
Wand eingearbeitet, die einst zu ei-
nem kleineren Tempel aus der Zeit
Kaiser
Konstantins
gehörten (4. Jh.
Rund um die Place du Forum
Wieder von der Arena ausgehend,
schlagen wir die malerische Rue des
Arènes ein. Gesäumt von alten Stadt-
palais, von denen eines seit 1982 die
nationale Fotografiehochschule be-
herbergt, ist sie sicherlich eine der
schönsten Straßen von Arles. Sie stößt
auf die Place du Forum. Mit ihrem ho-
hen Platanendach, ihren hübschen
Cafés und Restaurants ist sie das heim-
liche Zentrum der Stadt. In Arles, so
heißt es, trifft man sich nicht zu Hau-
se, sondern auf der Place du Forum,
diesem pulsierenden und gleichzeitig
so gemütlichen Ort. Allzuviel Hektik
mag zu Arles auch gar nicht so recht
passen, und daher kommt es wohl,
dass man bei jedem Wiedersehen mit
der Stadt sich unweigerlich zuerst zu
diesem Platz hingezogen fühlt ... Vor
allem, wenn die Feria mit ihren großen
Stierkampfspektakeln die Stadt vibrie-
ren lässt, die Leute bis tief in die Nacht
bei spanischen Klängen auf den Stra-
n. Chr.).
Der Name „Forum“ ist irreführend,
da der antike Platz tatsächlich weiter
südlich lag. Reste des römischen Fo-
rums finden sich unter dem ehemali-
gen Musée d'Art Chrétien, unterge-
bracht in einer Jesuitenkirche aus dem
17. Jh. in der Rue Balze. Früher führte
von dort eine Treppe hinunter in die
Tiefe zu den Kryptoportiken (ca. 25
v. Chr.) des Forums. Neuerdings ist der
Zugang vom Rathaus (Place de la
République) aus möglich. Völlige Stil-
le, nur vom regelmäßigen Geräusch
tropfenden Wassers durchbrochen,
herrscht in den spärlich erleuchteten
Gängen, deren tragende Säulen breite
Schatten auf den Boden werfen.
Schwere, feuchte Luft steckt in dem
höhlenartigen Gemäuer. Man ist ver-
sucht, diesem Ort etwas Magisches
anzudichten, wo doch seine ursprüng-
liche Bestimmung ganz anders, we-
sentlicher praktischer war. Die Krypto-
portiken waren in antiker Zeit kein völ-
 
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