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Notre-Dame-de-la-Major, jetzt befin-
det er sich gegenüber der Rue Voltai-
re. Das elliptische Bauwerk aus wahr-
scheinlich flavischer Zeit (Ende des
1. Jh. n. Chr.) ist mit einer Oberfläche
von 11.500 m 2 , einer Länge von 136 m
und einer Breite von 107 m ein wenig
größer als das Theater von Nîmes. Von
den zwei Stockwerken mit je 60 Rund-
bogenarkaden ist das untere mit dori-
schen und das obere mit korinthi-
schen Pilastern geschmückt. Um das
reibungslose Kommen und Gehen
von bis zu 20.000 Zuschauern zu ge-
währleisten, wurden beide Etagen mit
einer Galerie umgeben, die gleichzei-
tig als Regenschutz und Flaniermeile
diente.
Seit dem 8. Jh. mussten die Bewoh-
ner von Arles, durch die Einfälle der
Sarazenen in Bedrängnis geraten, ihre
Arena gezwungenermaßen zweck-
entfremden: Das mächtige Steinrund
bot sich geradezu als schützende
Stadtmauer an, sie musste nur noch
um Türme ergänzt und - damit man in
den Arkaden wohnen konnte - zuge-
mauert werden. In der Mitte der Fes-
tungsstadt gab es einen öffentlichen
Platz, für das Seelenheil der Festungs-
bewohner wurde durch zwei Kapellen
gesorgt. In den Jahren 1823-44 wur-
de das Monument - beeinflusst durch
den herrschenden Geist der Zeit, der
das Antike viel höher als alles Mittelal-
terliche schätzte - unter dem Baron de
Chartrouse in seinen Originalzustand
zurückversetzt und seinem ursprüngli-
chen Zweck zugeführt. Glücklicher-
weise hat uns eine Gravur von 1686,
die heute im Museon Arlaten ausge-
stellt ist, dieses durchaus malerische
Ensemble mit seinen mehr als 200 ge-
duckten Häuschen wenigstens im Bild
erhalten. Drei der mittelalterlichen Fes-
tungstürme hat man zudem als Erinne-
rung stehengelassen. Vom Nordturm
kann man seinen Blick weit über die
gesamte Stadt sowie die Camargue,
die Crau und die Alpilles schweifen
lassen.
Rond-Point des Arènes, Tel. 04.90.49.
59.05 (Mairie). Öffnungszeiten und Eintritt:
siehe Antikes Theater.
Detail an der Fassade
der Kathedrale St-Trophime
 
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