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Nord- und Ostgalerie (Ende 12. Jh.),
die Süd- und Westgalerie sind gotisch
(Ende 13. bzw. Mitte 14. Jh., erkennbar
an den Spitzbögen) und werden von
den Kunsthistorikern im Allgemeinen
als weniger wertvoll eingeschätzt als
die beiden früheren Galerien, deren
Bildsprache reicher und deren Skulp-
turen meisterhafter ausgeführt sind.
Die Nordgalerie zeigt die Wiederer-
weckung Jesu sowie die Verherrli-
chung der Stadtheiligen, während die
Ostgalerie Szenen aus der Leidensge-
schichte Christi und zur Verkündigung
der christlichen Botschaft erzählt. Am
Eckpfeiler dieser beiden Galerien sind
die Heiligen Johannes, Petrus und Tro-
phimus dargestellt.
In der Südgalerie sieht man die Le-
gende des heiligen Trophimus, das
heißt Episoden aus dem „Roman de
St-Trophime“, einem provenzalischen
Gedicht aus dem 13. Jh. Neben ver-
schiedenen Bibelszenen behandelt die
Westgalerie ganz typisch provenzali-
sche Themen, so zum Beispiel die hei-
lige Martha im Kampf mit dem Unge-
heuer Tarasque.
Das Bauensemble an der Place de la
République wird vervollständigt durch
mehrere Häuserfassaden aus dem 18.
und 19. Jh. sowie durch den Erzbi-
schofspalast, dessen Fassade, im Stil
Ludwigs XV., aus dem 18. Jh. stammt.
Von 1900 ist die alte Post; das Gebäu-
de der Sparkasse (Caisse d'Epargne)
von 1984.
Antikes Theater und Arena
Über die Rue de la Calade erreicht
man das antike Theater aus augustäi-
scher Zeit (letztes Drittel des 1. Jh.
v. Chr.). Kennt man das berühmte
Theater von Orange, so mag man ei-
nerseits ob des schlechten Zustandes
enttäuscht sein. Andererseits hat man
so eine bessere Vorstellung vom ur-
sprünglichen Aussehen der Anlage,
die jener von Orange sehr ähnlich ist.
Ab den Wirren der Völkerwanderung
diente das arlesische Theater als Stein-
bruch (u. a. für die Stadtmauer und St-
Trophime), bis seine Überreste völlig
unter neuen Gebäuden und Gärten
verschwanden, um dann erst im 19. Jh.
wieder das Licht der Welt zu erblicken.
Die Cavea, das Sitzreihenhalbrund,
hatte ursprünglich einen Durchmesser
von 102 m und fasste etwa 10.000 Zu-
schauer. Fünf große Treppen und ein
einziger Bogen der drei Arkadeneta-
gen sind erhalten. Eine gute Vorstel-
lung von den einstigen Dimensionen
bekommt man durch die Tour de Ro-
land, die, ursprünglich ein Teil der Ga-
lerie, als mittelalterlicher Verteidi-
gungsturm die Zeiten überdauert hat.
Von der Scena, der Theaterwand, sind
zwei Marmorsäulen übriggeblieben.
Öffnungszeiten für alle Monumente:
Nov.-Feb. 10-17 Uhr, Kreuzgang, Amphi-
theater und Antikes Theater; März, April und
Okt. 9-18 Uhr, Kreuzgang, Amphitheater und
Antikes Theater; Mai bis Sept. 9-19 Uhr,
Kreuzgang, Amphitheater, Antikes Theater
und Alyscamps. Nov. bis Feb. 10-12 und 14-
17 Uhr, Kryptoportiken, Alyscamps und Ther-
men des Konstantin; März, April und Okt. 9-
12 und 14-18 Uhr, Kryptoportiken, Alys-
camps und Thermen des Konstantin; Mai bis
Sept. 9-12 und 14-19 Uhr, Kryptoportiken
und Thermen des Konstantin. Eintritt 13,50 ,
ermäßigt 12 . Tel. 04.90.18.41.20 (Fremden-
verkehrsamt).
 
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