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schenswert. Die Befürworter einer
Sperrung der Innenstadt für Autos
konnten sich jedoch nicht durchset-
zen. Als Besucher sollte man sein Auto
dennoch auf jeden Fall außerhalb der
Innenstadt parken.
Dieser Rolle als bewohntes Museum
zum Trotz (oder gerade darum) hat
sich Arles ein sehr lebendiges Brauch-
tum bewahrt, das eng mit den Tradi-
tionen der Camargue zusammen-
hängt: Stierkämpfe, sowohl provenzali-
scher als auch spanischer Art in der
antiken Arena, die Pflege der schönen
arlesischen Trachten, das Fest der Reis-
ernte, das Salzfest und das Fest der
Gardians mit der Wahl der Königin
von Arles werden nicht nur von den
Touristen, sondern gerade auch von
den Einheimischen geschätzt.
der Arles mit Fos und so auch mit Mar-
seille verband (104 v. Chr.).
In dem Krieg zwischen Caesar und
Pompeius um die römische Vorherr-
schaft schlug sich Arles im Gegensatz
zu Marseille auf die „richtige“ Seite,
die des siegreichen Caesars nämlich,
und wurde dafür mit der Erhebung zur
römischen Kolonie und der Ansied-
lung der Veteranen von Caesars 6. Le-
gion belohnt (46 v. Chr.). Die neue
Colonia Julia Paterna Arelate Sextano-
rum profitierte nicht schlecht vom
Schicksal des hart bestraften und sei-
ner Länder beraubten Marseilles: Sie
erstreckte sich von nun an bis zum
Meer und nach Aix-en-Provence. Hin-
zu kam die Lage an der Kreuzung des
Landwegs Italien - Spanien mit dem
Wasserweg von Norden zum Mittel-
meer.
Die Zeiten, die Arelate den Namen
„Gallula Roma“, „das kleine Rom
Galliens“, einbrachten, ließen denn
auch nicht lange auf sich warten. Vor
allem die augustäische Zeit des Frie-
dens und Wohlstandes im gesamten
Imperium (27 v. bis 14 n. Chr.) be-
scherte der Stadt ihr prachtvolles Ant-
litz: Es entstanden das Forum und die
beiden wichtigsten Straßen Decuma-
nus (Rue de la Calade) und Cardo
(Rue de l'Hôtel de Ville), sowie das
Theater und die heute verschwunde-
nen Thermen (Place de la Républi-
que). Ebenso sicherte man die Versor-
gung mit fließendem Wasser - nicht
etwa Rhônewasser, wie man meinen
könnte, für Arelate war kristallklares
Bergwasser gerade gut genug, für des-
sen Transport ein 50 km langer Aquä-
Geschichte
Der Kalkfelsen über der Rhône, auf
dem sich Arles erhebt, ragte in antiker
Zeit aus einer endlosen Sumpf- und
Moorlandschaft heraus. Eine außerge-
wöhnliche Lage, die schon um die Mit-
te des 5. Jh. v. Chr. die strategisch ge-
wieften Keltoligurer für sich zu nut-
zen wussten. Etwa um dieselbe Zeit
entwickelte sich das Oppidum zu ei-
nem bedeutenden griechischen Han-
delsplatz und bald darauf, jetzt unter
dem Namen Arelate, (die Stadt in den
Sümpfen) zu einem wichtigen (Han-
dels-)Verbindungsort zwischen dem
blühenden Marseille und dem galli-
schen Hinterland. Das vor allem, nach-
dem der römische Feldherr Marius sei-
ne Soldaten einen Kanal bauen ließ,
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