Travel Reference
In-Depth Information
St-Rémy
IX/D2
St-Rémy ist wie die Wirklichkeit ge-
wordene Idealvorstellung eines Pro-
venceortes. Ein Boulevardring mit ho-
hen Platanen umschließt enge Gassen
und malerische Plätze, ungezählte
Cafés, Restaurants und Geschäfte die-
nen nur dem einen Zweck: den My-
thos einer Provence voll alltäglicher
Lebenskunst zu entfalten. Klein und
überschaubar, inmitten blühender Na-
tur, dabei mit fast städtischer Kultur,
hebt dieser Hauptort der Alpilles die
Grenzen von Dorf und Stadt in sich
auf. St-Rémy ist ein Touristenort, ge-
wiss, aber einer, der nur die Annehm-
lichkeiten und nicht die Auswüchse
bietet, einer, der verkauft, was er sel-
ber lebt: den Traum von Ursprünglich-
keit und Lebensgenuss.
Geschichte
Sehenswertes
St-Rémy selbst ist ein relativ junger
Ort. Umso älter ist aber sein Vorgän-
ger Glanum. Dieses zunächst kelti-
sche Quellheiligtum wurde im 3. Jh.
v. Chr. zu einer keltisch-griechischen
Handelsstadt, dann, ab ungefähr 120
v. Chr., zu einer römischen Provinz-
stadt. Diese wichtige Siedlung geriet,
möglicherweise unter dem Einfluss der
Völkerwanderung, in Vergessenheit
und verschwand schließlich ganz.
Gleich daneben entstand dann St-
Rémy. (Zu Glanum siehe unter „Se-
henswertes“.)
Der schöne Boulevardring, der im
18. Jh. die Stadtmauer ersetzte, ist wie
die angrenzende Place de la Républi-
que von Cafés und Geschäften ge-
säumt. Dem Platz gegenüber entdeckt
man die Kirche St-Martin aus dem
19. Jh., die wie eine vage Imitation der
römischen Peterskirche anmutet und
entsprechend deplatziert wirkt. Umso
mehr besticht die Altstadt, die sich hin-
ter diesem kühlen Monument öffnet,
durch ihre Atmosphäre. In der engen
Rue Hoche kam 1503 Nostradamus
zur Welt; das Haus selbst steht aller-
dings nicht mehr. An den Astrologen
erinnert ein Brunnen an der Ecke von
Rue Carnot und Rue Nostradamus.
Gewürzstand auf dem Markt von St-Rémy
 
Search WWH ::




Custom Search