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Einziger Schmuck der strengen Pa-
lastfassade sind die beiden schlanken
Türmchen der
Porte des Champeaux.
Im Mittelalter war dieser eigentümlich
schlichte Eingang wahrscheinlich noch
durch einen tiefen Graben und eine
Zugbrücke gesichert. Zusätzlichen
Schutz bot der
Wächterbau
(1), wo
jeder der Kommenden und Gehenden
streng kontrolliert wurde. Heute ist
das nicht anders, denn hier kauft man
sein Eintrittsbillett.
Der erste Raum des neuen Palastes
ist der
Kleine Audienzsaal
(2), der Sitz
des päpstlichen Gerichts, von dem
man zu dem riesigen Innenhof ge-
langt. Im Juli 1947 sah der
Cours
d'honneur
(3) die erste Aufführung
des großen Theaterfestivals,
Shakes-
peares „
Richard II.“, mit dem Festival-
gründer
Jean Vilar
in der Titelrolle. Seit-
her strömen jedes Jahr Tausende von
Besuchern in den Papstpalast, um die
ehrwürdige Atmosphäre des
Festival In
zu erleben.
Einige Stufen führen zur
Großen
Schatzkammer
(4) im Alten Palast, wo
die Finanzabteilung der päpstlichen
Kurie untergebracht war. Das Versteck
für den Notgroschen war gleich ne-
benan in der
Unteren Schatzkammer
(5, im Engelsturm), wo Geldsäcke in
Gewölbe unter dem Fußboden ver-
senkt wurden. Über diesen beiden
Räumen lagen das Vorzimmer des
Konsistoriums, der sogenannte
Jesus-
saal
(6), und das
Kämmererzimmer
(7). Der Kämmerer, der zweite Mann
der Kurie, wohnte direkt unter dem
Zimmer des Papstes. Sein Gemach
zeigt mehrere übereinander liegende
Dekorationen unter einer schönen
Decke aus dem 14. Jh. Er war verant-
wortlich für den Inhalt von acht ge-
mauerten Verstecken unter seinem
Steinfußboden.
Im
päpstlichen Umkleideraum
(8)
legte der Papst den Mantel, die Stola
und die goldene Mitra an, bevor er
sich ins
Konsistorium
(9) begab. Hier
nämlich wurde die große Politik ge-
macht: Der Papst empfing in diesem
repräsentativen Saal Herrscher, Bot-
schafter und Gesandte und verkünde-
te zudem, wer künftig als Heiliger gel-
ten sollte. An der Westwand sind jene