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in 105 Ländern. Das ist sozusagen ei-
ne Garantie für die Erhaltung seiner
Natur. Gleichzeitig wird hier geforscht,
doch nicht etwa nur in der streng ge-
schützten Zentralzone. Es geht auch
um Probleme der Bodennutzung, was
den Bewohnern direkt zugute kom-
men soll, die hier vor allem Lavendel
und Trüffeleichen anbauen und Scha-
fe züchten.
Zur Orientierung: Das Massiv des
Ventoux faltet sich wie alle großen
provenzalischen Gebirge in ost-westli-
cher Richtung auf und erstreckt sich
über 24 km zwischen Aurel im Osten
und Malaucène im Westen. Von der
Montagne de Bluye im Norden trennt
es das Tal des Toulourenc, ein 40 km
langes Flüsschen, das nördlich von
Montbrun-le-Bains entspringt und erst
in der Nähe von Vaison-la-Romaine in
die Ouvèze mündet.
Auf den Gipfel führen mittlerweile
drei Straßen aus verschiedenen Rich-
tungen: Die älteste, bereits 1882 ein-
geweiht, kommt südwestlich von Bé-
doin und führt dann über die Skistati-
on Chalet Reynard und die Ligne de
Crête zum Gipfel (D 974). Auf diese
trifft beim Chalet Reynard seit 1950
die D 164 von Sault. 1931 weihte der
damalige Premierminister Eduard Da-
ladier die Strecke von Malaucène ein,
die auf kürzestem Weg zum Gipfel
führt (D 974).
Für eine Fahrt auf den Mont Ven-
toux sollte man sich warm anziehen
oder zumindest schützende Kleidung
mitnehmen, denn erstens ist es oben
wesentlich kühler als im Tal, zweitens
können die Temperaturschwankungen
selbst innerhalb eines Tages erheblich
sein. Bis in den Mai hinein muss man
übrigens mit Schnee rechnen. Oftmals
ist die Strecke zwischen dem Mont
Sérein und dem Chalet Reynard - zwi-
schen ihnen liegt der Gipfel - zu die-
ser Zeit gesperrt.
Meiden sollte man den Berg, wenn
es bedeckt und regnerisch ist, denn
dann wird man garantiert keinen Aus-
blick haben. Genauer gesagt: Oben
auf dem Gipfel sieht man dann kaum
mehr die Hand vor Augen. Ideal für
die Fernsicht sind natürlich klare Tage,
am besten beim Sonnenauf- oder Son-
nenuntergang.
Malaucène
III/C1
Malaucène ist der umtriebige Haupt-
ort der Gegend und Ausgangspunkt
für Reisende, die den Ventoux per
Fahrrad, auf dem Rücken eines Pfer-
des, zu Fuß oder mit dem Auto erkun-
den wollen. In konzentrischen Kreisen
winden sich seine Häuser um einen
Hügel, von dem man heute von der
Plattform einen schönen Panorama-
blick hat.
An seinem Fuß folgt der Platanen-
boulevard mit seinen Cafés, Restau-
rants und Geschäften der alten Stadt-
mauer. Zwei ihrer Tore, die Porte Sou-
beyran und die Porte du Roux, sind er-
halten; ebenso der Uhrturm von 1539
und ein traditionelles Waschhaus (La-
voir) in ungewöhnlicher Rundform.
Die Kirche von Malaucène, St-Mi-
chel-et-St-Pierre, war einst Teil der
Stadtmauer und mutet sehr schlicht,
beinahe wie eine Festung an. Ihr einzi-
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