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Kiefern und Linden. Junge Eichen werden
nach etwa acht Jahren trüffelträchtig und
bleiben es für rund 50 Jahre.
wäre es auch zu einfach: Selbst 2250 Euro
hätte man nach einer guten Saison längst
wettgemacht; bei einem mittleren Preis von
ca. 150 Euro pro Kilo - und so viel kann
man in einer Stunde finden - wären das le-
diglich 15 Stunden Arbeit!
Die Dressur eines solchen Hundes aber
ist geheimnisumwittert wie alles, was mit
der Trüffel zu tun hat. Trotzdem ein paar
Tipps: Teckel sollen sich besonders gut eig-
nen, aber schon in diesem Punkt gehen die
Meinungen weit auseinander. Für die ei-
gentliche Dressur braucht man lediglich
Unmengen frischer, duftender Trüffeln -
schließlich muss der Hund eine Leiden-
schaft dafür entwickeln. Doch woher be-
kommt man diese vielen „schwarzen Dia-
manten“? Ganz einfach: Man dressiere ei-
nen Trüffel-Hund ...
Es ist also keineswegs leicht, in den illus-
tren Kreis der „Bruderschaft des Schwarzen
Diamanten“ vorzurücken, der Confrérie
des Chevaliers, Dignitaires et Vénérables
du Diamant Noir Culinaire et de la Gastro-
nomie. Vielleicht aber hat man mehr Glück
bei der Université de la Truffe, dem Zen-
trum für Schulung und Forschung in Car-
pentras (Tel. 04.90.63.00.96). Jedem er-
laubt ist jedenfalls der Besuch des Mu-
seums im Maison de la Truffe et du Tricas-
tin in St-Paul-Trois-Châteaux wie auch das
Trüffeln-Probieren: Ganze Menüs sind
selbstverständlich sehr teuer; preiswerter,
dafür klassisch, sind beispielsweise getrüf-
felte Omelettes.
Die Trüffelsaison ist im Allgemeinen zwi-
schen Mitte November und Mitte Februar.
In der frühen Saison haben sie noch relativ
wenig Geschmack, doch um Weihnachten
herum sind sie schon ganz passabel. Der
wahre Kenner aber genießt Trüffeln aus-
schließlich ab Mitte Januar.
Wer die Trüffelsaison verpasst, kann zu-
mindest Konserven mit nach Hause tragen:
Station de conservation CTIFL, Route de
Mollèges, 13210 St-Rémy-de-Provence, Tel.
04.90.92.05.82.
Die Trüffelsuche
Kaum eine Pflanze ist so schwer zu ern-
ten wie die Trüffel. Denn die Ernte gestaltet
sich vielmehr als eine Suche nach etwas
Unsichtbarem, das unter der Erde schlum-
mert. In einem Punkt jedoch ist die Trüffel
dem rabassier oder truffier behilflich: Sie
strömt ihren unverkennbaren parfum aus.
Manch passionierter Trüffel-Sucher würde
sich sicherlich gern auf alle Viere begeben,
doch macht ihm dabei der menschliche
Geruchssinn einen Strich durch die Rech-
nung. Eine Todsünde ist es, einfach hier
und dort zu graben, wie ein Kaninchen,
oder gar einen Stock in den Boden zu ram-
men, an dem Trüffel-Reste kleben könn-
ten ... Welch ein Frevel!
Da muss also das berühmte Trüffel-
schwein her, so jedenfalls die landläufige
Meinung. Doch diese Zeiten sind längst
passé, fraß doch das heißhungrige Schwein
stets einen guten Teil der Ernte schon vor-
her auf. Und seine knapp zehn Zentner an
jeder Baumwurzel wieder neu bändigen zu
müssen, dürfte keine leichte Sache gewe-
sen sein ...
Zur natürlichen Nahrung eines Hundes
dagegen gehört die Trüffel nicht, und des-
halb hat sich die Suche mit ihm durchge-
setzt. Der Vorteil ist aber zugleich ein
Nachteil, denn er erschwert die Dressur er-
heblich. Angesichts dieser Mühe scheint
die einfachste Lösung zu sein, ein bereits
dressiertes Tier zu kaufen. Ein solcher Trüf-
fel-Hund kostet zwischen ca. 750 und 2250
Eur o, manchmal gar noch mehr. Doch das
neue Herrchen hat leider nie die Garantie,
ob sich der Hund bereitwillig mit ihm auf
die Suche nach den süßen Knollen bege-
ben wird.
Alles endet also doch damit, dass man
sein Hündchen selbst züchten muss. Sonst
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