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Von Carpentras zu den
Gorges de la Nesque III/C-D2
hof entstand im 17. Jh., wozu der Bo-
den um etwa zwei Meter erhöht wur-
de. Seither führen Stufen hinunter in
die Kapelle, wo man bei genauem
Hinsehen Reste von Fresken ent-
decken kann (ihr Alter ist bisher nicht
genau bestimmt worden).
Das Museum von Mazan stellt eini-
ge Funde zur lokalen Archäologie und
Geologie aus.
Wir fahren nicht auf direktem Weg
über die D 942 von Carpentras zu den
Nesque-Schluchten, sondern machen
vorher einige Schlenker zu reizvollen
Dörfern und eindrucksvollen Aus-
sichtspunkten.
Mazan breitet sich einige Kilometer
östlich von Carpentras in der Ebene
des Comtat aus, liegt am Ufer des Au-
zon und inmitten weiter Weinfelder,
die fruchtige Côtes-du-Ventoux her-
vorbringen. Reste einer Stadtmauer
aus dem 14. Jh. mit der Porte de Mor-
moiron umschließen eine gemütliche
Altstadt, die im Wesentlichen vom 16.
und 17. Jh. geprägt ist. Unter den Hô-
tels particuliers des Ortes rangiert das
Château de Sade vom Ende des 17. Jh.
an erster Stelle. Zu Anfang des 18. Jh.
muss das still daliegende Haus ein re-
ger Ort gewesen sein, denn der Thea-
terliebhaber Jean-Baptiste François de
Sade, Vater des berühmt-berüchtigten
Donatien Alphonse François (siehe La-
coste), ließ hier regelmäßig Vorstellun-
gen geben und bezog auch das ge-
samte Dorf mit ein. Er schuf so eine
Art Vorläufer heutiger Theaterfestivals.
Berühmter noch ist Mazan für seine
frühchristlichen Gräberalleen, die
Alyscamps du Comtat, ein Vorge-
schmack auf die „Elysischen Gefilde“
von Arles. Die Sarkophage umrunden
den Friedhof der Stadt auf einer An-
höhe. Dort erhebt sich seit dem 11. Jh.
die Chapelle Notre-Dame-de-Pare-
Loup, so genannt, um streunende
Wölfe abzuhalten. Der heutige Fried-
Museum, geöffnet Juni-Sept. 15-18 Uhr,
Di geschlossen. Eintritt frei.
Von der D 942 schlagen wir die Straße
gegenüber der Zufahrt nach Mor-
moiron ein, die zur Chapelle Notre-
Dame-des-Anges führt. Die Straße
gibt wunderbare Blicke auf die Vauclu-
se-Berge und den Ventoux frei und
windet sich durch weite Weinfelder.
Inmitten solcher erhebt sich auch St-
Félix, die heute etwas verwahrloste
einstige Sommerresidenz der Bischöfe
von Carpentras in der Nähe von Male-
mort-du-Comtat. Hier wurde 1844
der Provence-Dichter Félix Gras gebo-
ren, der lange zusammen mit Frédéric
Mistral den Bund des Félibrige führte.
Außer Resten der Stadtmauer und
mehreren alten Türmen gibt es hier
noch die Kirche Notre-Dame-de-l'As-
somption aus dem 13. Jh. zu sehen.
Durch eine sanfte Berg- und Hügel-
landschaft geht es über die D 5 nach
Méthamis in 380 m Höhe. Es ist eben-
falls von Resten seiner Stadtmauer um-
geben; die Dorfkirche ist sogar noch
ein wenig älter als die Malemorts.
Hübsch ist die Windmühle von 1721.
Wälder, grüne Hügel und vor allem
Weinfelder säumen den Weg nach
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