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Interessanter noch ist ein anderer
Turm, die Tour Ferrande, ein Wohn-
turm des 13. Jh. Der Raum in der zwei-
ten Etage ist vollständig dekoriert mit
Wandmalereien derselben Epoche,
teils religiöse, teils profane Darstellun-
gen. So sieht man, wie Charles d'Anjou
von Papst Clemens IV. mit dem König-
reich Sizilien belehnt wird. Sizilien
aber gehörte Manfred, dem Sohn des
Staufer-Kaisers Friedrich II. Charles also
musste sein neues Gebiet erst er-
obern: Dargestellt sind sein Feldlager,
Ritter auf dem Weg zum Kampfe und
die Schlacht um Sizilien selbst. Des
Weiteren ist die Legende um Wilhelm
von Oranien abgebildet, der im Zwei-
kampf den Riesen Isoré bezwungen
haben soll, schließlich der heilige Chris-
tophe mit dem Jesuskind und die
Jungfrau zwischen zwei Heiligen. Man
nimmt an, dass ein Ritter, der selbst an
dem Krieg Charles' gegen die Staufer
in Italien teilgenommen hatte, die
Kunstwerke im Auftrag des Königs
ausführte.
Am Fuße der Tour Ferrande plät-
schert Wasser aus den hübschen Spei-
ern der Fontaine de Guilhaumin
(1760). Einige Meter weiter ist das Hô-
tel de Vichet aus dem 14. Jh. erhalten.
Weitere sehr sehenswerte Stadtpalais
sind das Rathaus, ein schöner klassi-
scher Bau des 17. Jh. auf der anderen
Seite der Stadt, das Hôtel d'Anselme
mit spätgotischer Fassade (15. Jh., am
Quai) und das Hôtel de Villefranche
aus dem 16. Jh., später Hospital.
Das winzige Dorf St-Didier zeigt
sich als charmantes Nest mit einem
denkmalgeschützten Kirchplatz, alten
Wir überqueren wieder den Fluss,
passieren die prächtige Fontaine du
Cormoran (Brunnen mit Kormoran
von 1761) und die alte Markthalle
(1622-27) und gelangen in die Alt-
stadt. Der kastige Uhrturm aus dem
12. Jh. ragt über die Dächer heraus; er
war einst der Donjon der Grafen von
Toulouse und ist einziger Überrest der
mittelalterlichen Burg.
Einer der zahlreichen Brunnen,
denen Pernes seinen Namen verdankt
Typisches provenzalisches Waschhaus
 
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